" Ja, wir haben dort zum Beispiel einen Gartenstuhl. "
Michael Karus vom Nova Institut bei Köln zeigt auf einen Gartenstuhl. Sitzfläche, Rücken- und Armlehne bestehen aus dunkelbraunem Material.
" Dort haben wir jetzt ein WPC, dass den Kunststoff oder auch Holz ersetzt. "
WPC steht für Wood Plastic Composite, also Holzkunststoffe. Michael Karus beschäftigt sich mit der Frage, wie sich dieses Material einsetzen lässt - und zeigt, wie man es erkennen kann.
" Ja, sie sehen hier so ganz feine Sprenkel drin, also wenn man das aus reinem Kunststoff hätte, dann wäre das eine ganz homogene Oberfläche, eine ganz homogene Farbe, und wenn man jetzt hier genauer hinguckt, dann sieht man jetzt hier so eine Sprenkelung durch die kleinen Holzfasern drin, die eben einmal auch der Füllung und Verstärkung gilt, andererseits auch optisch interessant sein kann. "
Aber eben nicht muss - dieser Stuhl zum Beispiel sieht zwar ungewöhnlich aus, aber nicht übermäßig spannend. Andere Stoffe dagegen bieten ein deutlich interessanteres Bild - und fassen sich auch angenehmer an. Wie dieses gerippte Profil für Fensterrahmen zum Beispiel.
Holzkunststoffe werden industriell erst seit kurzem hergestellt. Angefangen hat es in den USA: 2003 wurde dort das Imprägnieren von Holz für Terrassen und Fenstern mit arsenhaltigen Schutzmitteln verboten. Deshalb suchten die Hersteller nach einer Alternative. Und fanden sie in der Verbindung von Natur- und Kunstprodukten. Die sind dauerhafter als mit den erlaubten Stoffen behandeltes Holz und billiger als Kunststoff. Die Technik für die Mischung und Produktion stammt dabei von der Kunststoffindustrie.
" Man benutzt da so genannte Extruder, wo sowohl die Kunststoffe hineinkommen, als auch das Holzmehl, als auch Haftvermittler, Haftvermittler sind also Chemikalien, die haben dann einen Anteil von zwei, vier Prozent, zum Beispiel, die die Bindung von Holz- und Kunststoffen optimieren, das kommt alles in den Extruder rein, da wird alles durchmischt, geknetet, heiß gemacht, daraus werden dann kleine Granulate gemacht, so kleine Kügelchen, und die können dann in der Industrie, wiederum auf Extrudern oder Spritzgussmaschinen wieder aufgeschmolzen und in das eigentliche Werkzeug gespritzt werden, das ist dann ganz übliche Kunststofftechnik. "
Für die Mischung mit Holz eignen sich allerdings nur solche Kunststoffe, die nicht über 200 Grad Celsius erhitzt werden müssen. Jenseits dieser Grenze würden die Holzfasern schaden nehmen.
Wie hoch der Anteil des Holzes sein kann, hängt dabei ab, mit welcher Technik die Masse verarbeitet werden soll: Extruder erzeugen ein konstantes Band erhärtender Masse. Von der können dann in regelmäßigem Abstand zum Beispiel Bretter oder Platten abgeschnitten werden. Spritzgussmaschinen dagegen pressen eine kleine Menge des erhitzen Granulats in eine Form, in der es erstarrt und herausgenommen wird.
Aus der Holzindustrie stammt der Rohstoff und das Wissen, wie dieser Rohstoff eingesetzt werden kann.
" Der beliebteste Rohstoff ist das Sägemehl, das wirklich beim Sägen anfällt, das hat direkt die richtige Größe, aber man kann auch von Schnitzeln ausgehen und die im Prozess weiter zerkleinern. "
Bis jetzt werden dabei in erster Linie Fichtenreste verwendet, erst seit kurzem auch andere Hölzer wie zum Beispiel Eiche.
Doch der Rohstoff birgt auch Probleme. Sägespäne sind eigentlich ein Abfallprodukt. Bis vor kurzem gab es kaum eine Verwendung dafür - bis etwa zeitgleich mit den Holzkunststoffen auch die Pellets-Heizungen aufkamen.
" Wir haben in der gesamten Holzwerkstoff-Industrie stark steigende Preise aufgrund des energetischen Einsatzes, wir halten das für eine bedenkliche Entwicklung. "
Der Physiker plädiert daher dafür, die Sägespäne zuerst zu Stühlen oder Fenstern zu verarbeiten - und erst, wenn diese dann ihr Ende erreicht haben, das Holz vom Kunststoff zu trennen und es dann zu verfeuern.
Michael Karus vom Nova Institut bei Köln zeigt auf einen Gartenstuhl. Sitzfläche, Rücken- und Armlehne bestehen aus dunkelbraunem Material.
" Dort haben wir jetzt ein WPC, dass den Kunststoff oder auch Holz ersetzt. "
WPC steht für Wood Plastic Composite, also Holzkunststoffe. Michael Karus beschäftigt sich mit der Frage, wie sich dieses Material einsetzen lässt - und zeigt, wie man es erkennen kann.
" Ja, sie sehen hier so ganz feine Sprenkel drin, also wenn man das aus reinem Kunststoff hätte, dann wäre das eine ganz homogene Oberfläche, eine ganz homogene Farbe, und wenn man jetzt hier genauer hinguckt, dann sieht man jetzt hier so eine Sprenkelung durch die kleinen Holzfasern drin, die eben einmal auch der Füllung und Verstärkung gilt, andererseits auch optisch interessant sein kann. "
Aber eben nicht muss - dieser Stuhl zum Beispiel sieht zwar ungewöhnlich aus, aber nicht übermäßig spannend. Andere Stoffe dagegen bieten ein deutlich interessanteres Bild - und fassen sich auch angenehmer an. Wie dieses gerippte Profil für Fensterrahmen zum Beispiel.
Holzkunststoffe werden industriell erst seit kurzem hergestellt. Angefangen hat es in den USA: 2003 wurde dort das Imprägnieren von Holz für Terrassen und Fenstern mit arsenhaltigen Schutzmitteln verboten. Deshalb suchten die Hersteller nach einer Alternative. Und fanden sie in der Verbindung von Natur- und Kunstprodukten. Die sind dauerhafter als mit den erlaubten Stoffen behandeltes Holz und billiger als Kunststoff. Die Technik für die Mischung und Produktion stammt dabei von der Kunststoffindustrie.
" Man benutzt da so genannte Extruder, wo sowohl die Kunststoffe hineinkommen, als auch das Holzmehl, als auch Haftvermittler, Haftvermittler sind also Chemikalien, die haben dann einen Anteil von zwei, vier Prozent, zum Beispiel, die die Bindung von Holz- und Kunststoffen optimieren, das kommt alles in den Extruder rein, da wird alles durchmischt, geknetet, heiß gemacht, daraus werden dann kleine Granulate gemacht, so kleine Kügelchen, und die können dann in der Industrie, wiederum auf Extrudern oder Spritzgussmaschinen wieder aufgeschmolzen und in das eigentliche Werkzeug gespritzt werden, das ist dann ganz übliche Kunststofftechnik. "
Für die Mischung mit Holz eignen sich allerdings nur solche Kunststoffe, die nicht über 200 Grad Celsius erhitzt werden müssen. Jenseits dieser Grenze würden die Holzfasern schaden nehmen.
Wie hoch der Anteil des Holzes sein kann, hängt dabei ab, mit welcher Technik die Masse verarbeitet werden soll: Extruder erzeugen ein konstantes Band erhärtender Masse. Von der können dann in regelmäßigem Abstand zum Beispiel Bretter oder Platten abgeschnitten werden. Spritzgussmaschinen dagegen pressen eine kleine Menge des erhitzen Granulats in eine Form, in der es erstarrt und herausgenommen wird.
Aus der Holzindustrie stammt der Rohstoff und das Wissen, wie dieser Rohstoff eingesetzt werden kann.
" Der beliebteste Rohstoff ist das Sägemehl, das wirklich beim Sägen anfällt, das hat direkt die richtige Größe, aber man kann auch von Schnitzeln ausgehen und die im Prozess weiter zerkleinern. "
Bis jetzt werden dabei in erster Linie Fichtenreste verwendet, erst seit kurzem auch andere Hölzer wie zum Beispiel Eiche.
Doch der Rohstoff birgt auch Probleme. Sägespäne sind eigentlich ein Abfallprodukt. Bis vor kurzem gab es kaum eine Verwendung dafür - bis etwa zeitgleich mit den Holzkunststoffen auch die Pellets-Heizungen aufkamen.
" Wir haben in der gesamten Holzwerkstoff-Industrie stark steigende Preise aufgrund des energetischen Einsatzes, wir halten das für eine bedenkliche Entwicklung. "
Der Physiker plädiert daher dafür, die Sägespäne zuerst zu Stühlen oder Fenstern zu verarbeiten - und erst, wenn diese dann ihr Ende erreicht haben, das Holz vom Kunststoff zu trennen und es dann zu verfeuern.