Schockiert war die Belegschaft der 132 Max-Bahr-Märkte über die Nachricht von der Insolvenz ihrer Baumarktkette. Gerade 14 Tage ist es her, dass das Mutterhaus, die Praktiker AG, in die Insolvenz ging. Trotzdem waren die fast 4000 Mitarbeiter von Max Bahr sicher, dass ihre Märkte mit einem blauen Auge davon kämen. Immerhin galten ihre Häuser im Gegensatz zu den Praktiker-Märkten als finanziell gesund. Max Bahr war schon immer von der Discount-Strategie des Mutterhauses ausgenommen. Der Verkauf wird zwar - wie bei Praktiker - vorerst weitergehen. Erste konkrete Einschnitte für die Beschäftigten stehen allerdings unmittelbar bevor. Das erklärt Uli Kruse, Gesamtbetriebsrat bei Max Bahr:
"Die erste sehr traurige Konsequenz ist, dass jetzt zum Monatsende die Gehaltszahlungen nicht wie von allen erwartet, von Max Bahr durchgeführt wird, sondern, dass jetzt schnellstmöglich das Insolvenzgeld beantragt werden muss. Und das wird nicht bis zum 1. August stattfinden, das wird eher Mitte des Monats werden."
Grund für die Insolvenz der an sich gesunden Baumarktkette war am Ende die Weigerung der sogenannten Kreditversicherer, die Wareneinkäufe von Max Bahr weiter abzusichern. Den gleichen Auslöser hatte schon die Insolvenz der Praktiker AG. Warum die Kreditversicherer bei beiden Pleiten die entscheidende Rolle spielten, erklärt Christoph Niering vom Verband der Insolvenzverwalter:
"Weil dann die Lieferanten von Max Bahr nicht mehr bereit sind, Max Bahr zu beliefern beziehungsweise auf Vorkasse bestehen und wenn Sie dann als Unternehmen Vorkasse leisten müssen, kommen Sie in erhebliche Liquiditäts- und Finanzierungsschwierigkeiten und dann ist es sehr schnell der letzte Auslöser für eine Insolvenz."
Nach Ansicht von Analysten hat der Rückzieher der Kreditversicherer auch damit zu tun, dass in den vergangenen Wochen 54 eigentlich insolvente Praktiker-Filialen in Max-Bahr-Märkte umgewandelt wurden. Ein Vorgehen, das für einiges Misstrauen bei den Versicherern gesorgt hat. Max-Bahr-Betriebsrat Uli Kruse kennt die Argumente der Kreditversicherer. Die hätten aber noch vor 14 Tagen keine Probleme bei der einstigen Vorzeigemarke gesehen. Die Kehrtwende der Versicherer versteht er nicht:
"Wenn man davon ausgeht, dass Max Bahr zum Verkauf steht, dann frage ich mich, warum man Max Bahr diesen Imageschaden, der definitiv entstehen wird, warum man ihm den antut."
Denkbar ist noch ein weiteres Motiv für die Insolvenz zum jetzigen Zeitpunkt: Insider erklären, dass sich eine insolvente Max-Bahr-Kette einfach besser verkaufen lässt. Auf diese Weise könnten nicht nur leichter zukünftige Löhne gesenkt werden. Auch die hohen Mietkosten für die naturgemäß großflächigen Immobilien könnten so gedrückt werden: Entweder die Vermieter ziehen dann mit oder sie müssen mit dem Leerstand riesiger Einheiten rechnen. Besonders ärgert Betriebsrat Uli Kruse aber, dass es sich bei der Max-Bahr-Pleite um einen vermeidbaren Kollateralschaden handelt. Immerhin wurde die schon damals gut laufende Kette erst 2007 von der Praktiker-AG gekauft.
"Das ist absurd, ja, wenn man insbesondere dann noch die letzten sechs, sieben oder zehn Tage nimmt, nachdem die Praktiker AG ihren Insolvenzantrag gestellt hat, und man da noch mal deutlich gesagt hat, das ist nicht Max Bahr. Max Bahr hat eine andere Performance. Wenn es einem dann doch nach 14 Tagen wieder auf die Füße fällt, ist die Enttäuschung groß. Das sind alles Ohrfeigen, die richtig wehtun."
"Die erste sehr traurige Konsequenz ist, dass jetzt zum Monatsende die Gehaltszahlungen nicht wie von allen erwartet, von Max Bahr durchgeführt wird, sondern, dass jetzt schnellstmöglich das Insolvenzgeld beantragt werden muss. Und das wird nicht bis zum 1. August stattfinden, das wird eher Mitte des Monats werden."
Grund für die Insolvenz der an sich gesunden Baumarktkette war am Ende die Weigerung der sogenannten Kreditversicherer, die Wareneinkäufe von Max Bahr weiter abzusichern. Den gleichen Auslöser hatte schon die Insolvenz der Praktiker AG. Warum die Kreditversicherer bei beiden Pleiten die entscheidende Rolle spielten, erklärt Christoph Niering vom Verband der Insolvenzverwalter:
"Weil dann die Lieferanten von Max Bahr nicht mehr bereit sind, Max Bahr zu beliefern beziehungsweise auf Vorkasse bestehen und wenn Sie dann als Unternehmen Vorkasse leisten müssen, kommen Sie in erhebliche Liquiditäts- und Finanzierungsschwierigkeiten und dann ist es sehr schnell der letzte Auslöser für eine Insolvenz."
Nach Ansicht von Analysten hat der Rückzieher der Kreditversicherer auch damit zu tun, dass in den vergangenen Wochen 54 eigentlich insolvente Praktiker-Filialen in Max-Bahr-Märkte umgewandelt wurden. Ein Vorgehen, das für einiges Misstrauen bei den Versicherern gesorgt hat. Max-Bahr-Betriebsrat Uli Kruse kennt die Argumente der Kreditversicherer. Die hätten aber noch vor 14 Tagen keine Probleme bei der einstigen Vorzeigemarke gesehen. Die Kehrtwende der Versicherer versteht er nicht:
"Wenn man davon ausgeht, dass Max Bahr zum Verkauf steht, dann frage ich mich, warum man Max Bahr diesen Imageschaden, der definitiv entstehen wird, warum man ihm den antut."
Denkbar ist noch ein weiteres Motiv für die Insolvenz zum jetzigen Zeitpunkt: Insider erklären, dass sich eine insolvente Max-Bahr-Kette einfach besser verkaufen lässt. Auf diese Weise könnten nicht nur leichter zukünftige Löhne gesenkt werden. Auch die hohen Mietkosten für die naturgemäß großflächigen Immobilien könnten so gedrückt werden: Entweder die Vermieter ziehen dann mit oder sie müssen mit dem Leerstand riesiger Einheiten rechnen. Besonders ärgert Betriebsrat Uli Kruse aber, dass es sich bei der Max-Bahr-Pleite um einen vermeidbaren Kollateralschaden handelt. Immerhin wurde die schon damals gut laufende Kette erst 2007 von der Praktiker-AG gekauft.
"Das ist absurd, ja, wenn man insbesondere dann noch die letzten sechs, sieben oder zehn Tage nimmt, nachdem die Praktiker AG ihren Insolvenzantrag gestellt hat, und man da noch mal deutlich gesagt hat, das ist nicht Max Bahr. Max Bahr hat eine andere Performance. Wenn es einem dann doch nach 14 Tagen wieder auf die Füße fällt, ist die Enttäuschung groß. Das sind alles Ohrfeigen, die richtig wehtun."