
Auch die Preise für Ausbauarbeiten und für Heizanlagen sind stark angestiegen. Das Bundesbauministerium erwartet für das laufende Jahr eine weitere Verteuerung des Wohnungsbaus von sechs Prozent.
"Giftige Mischung" für die Bauindustrie
Der Geschäftsführer des Bauzulieferers Protektor, Christof Maisch, sprach im Deutschlandfunk von einer giftigen Mischung für die Bauindustrie aus hoher Inflation, Energiekosten und sehr schnell gestiegenen Zinsen. Zunehmend zögen sich nicht nur Privatpersonen aus dem Bau neuer Häuser zurück, sondern auch Investoren. "Das heißt, wir haben künftig weniger privaten Wohnungsbau und weniger Mietwohnungen." Es bleibe für viele nur zu hoffen, dass der Krieg schnell ende, sich die Energiekosten weiter beruhigten und die EZB nicht mehr durch steigende Zinsen die Inflation bekämpfen müsse. "Dann passen auch die Bauzinsen langfristig wieder für alle."
Mehr industrielle Vorfertigung gefordert
Maisch forderte von der Politik planbare Spielregeln und Lenkung über Anreize, statt einer Politik der Verbote. Es müsse weniger Vorschriften und schnellere Genehmigungsverfahren geben, mehr Förderung für Neubau und Sanierung, damit mehr gebaut werde. Der Unternehmer wies auch auf die Möglichkeiten der industriellen Vorfertigung im Bau hin. Es gebe schon fertige Badezimmer, die Industrie könne Wände mit bereits verlegten Kabeln an die Baustellen liefern. Maisch sagte: "Wir bauen ja teilweise noch Häuser wie man Autos vor hundert Jahren gebaut hat. Da könnte noch viel Effizienz gehoben werden."
Diese Nachricht wurde am 06.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.