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Astrazeneca
Bayerisches Oberlandesgericht befasst sich mit Klage wegen angeblicher Corona-Impfstoffschäden

Vor dem Bayerischen Oberlandesgericht in Bamberg wird heute ein Urteil im Fall möglicher Gesundheitsschäden durch eine Corona-Impfung erwartet.

    Bayern, Bamberg: Eine Frau, die den Impfstoffhersteller Astrazeneca auf Schadenersatz verklagt, sitzt vor Beginn einer Berufungsverhandlung im Oberlandesgericht (OLG) Bamberg neben ihrem Verteidiger Volker Loeschner, Fachanwalt für Medizinrecht.
    Frau verklagt Impfstoffhersteller auf Schadenersatz. (Daniel Karmann/dpa)
    Die 33-jährige Klägerin verlangt Schadenersatz vom Impfstoffhersteller Astrazeneca. Sie hatte sich im März 2021 impfen lassen und musste sich danach wegen schwerer Komplikationen einer Operation unterziehen. Die Frau fordert mindestens 250.000 Euro Schmerzensgeld, einen Ausgleich für ihren Verdienstausfall und zusätzlich mehrere hunderttausend Euro für mögliche künftige Beeinträchtigungen. Die Vorinstanz hatte die Klage der Frau abgewiesen, daraufhin ging sie in Berufung.
    Der Zivilprozess gilt als einer der ersten gegen einen Corona-Impfstoffhersteller in Deutschland. Der Medizinrechtler Alexander Ehlers schreibt dem Fall das Potenzial zu, ein Musterfall zu werden, mit dem sich der Bundesgerichtshof beschäftigen könnte. Eine Frage werde sein, ob ein Sachverständigengutachten hätte erstellt werden sollen, sagte Ehlers im Deutschlandfunk. Grundsätzlich gehe es um eine mögliche Gefährdungshaftung, bei der Nutzen und möglicher Schaden einer Impfung gegeneinander abgewägt werden müssten.
    Diese Nachricht wurde am 14.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.