
Landesgesundheitsminister Holetschek teilte mit, man lasse nichts unversucht, um die Lage zu verbessern. Da der Bund jüngst offiziell einen "Versorgungsmangel" festgestellt habe, sei es möglich, vorübergehend vom Arzneimittelgesetz abzuweichen. Man habe die Krankenkassen zudem aufgerufen, vorerst keine Zuschläge und Erstattungen zu verweigern, wenn Apotheker einen verschriebenen, aber nicht verfügbaren antibiotischen Saft durch ein selbst hergestelltes Arzneimittel ersetzten.
Gestern hatten Kinder und Jugendärzte in Europa die Gesundheitsminister zum entschiedeneren Handeln aufgerufen. Es müsse für die Industrie wieder ausreichend attraktiv sein, die Medikamente vor Ort zu produzieren, hieß es. Bundesgesundheitsminister Lauterbach meinte, die Sorgen der Kinder- und Jugendärzten seien berechtigt. Der SPD-Politiker verwies auf ein vom Kabinett bereits beschlossenes Gesetz, das helfen soll, die Lieferengpässe zu beheben. Viele halten das für unzureichend.
Diese Nachricht wurde am 30.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.