Nach Pest-Tod
Bayern versucht Wiederansiedlung von heimischen Flusskrebsen

In Bayern hat das Landesamt für Umwelt ein Projekt zur Wiederansiedlung der bedrohten Edelkrebse gestartet. In Weilheim-Schongau wurden über 500 Edelkrebse in einem Bachsystem ausgesetzt. Dort war die Art vor einigen Jahren als Folge der Krebspest verschwunden.

    Das Bild zeigt einen Edelkrebs bei Nacht, der auf dem Grund eines Gewässers bläulich schimmert.
    Ein blauer Edelkrebs (Astacus astacus) bei Nacht (IMAGO / imageBROKER / Rolf von Riedmatten)
    Wie das LfU in Augsburg mitteilte, war die Aktion Teil eines sogenannten Arten-Hilfsprojekts. Demnach sollen die Ausbreitung invasiver Arten verhindert und zugleich heimische Krebse gezüchtet werden. Hintergrund: Die aus Nordamerika eingeschleppten Flusskrebsarten und die von ihnen verursachte Tierseuche Krebspest sorgen bereits seit Jahrzehnten für einen drastischen Rückgang der eigenen Bestände. Weitere Probleme brachten auch ein zunehmender Wassermangel, steigende Wassertemperaturen und angesammelte Schadstoffe.
    In Bayern gab es mit dem Edelkrebs und dem Steinkrebs ursprünglich zwei einheimische Flusskrebsarten. LfU-Präsidentin Monika Kratzer zufolge könnte sich "mit etwas Glück mit diesem Initial- und Wiederansiedlungsbesatz eine neue Population gründen." Davon profitierten nicht nur die Flusskrebse selbst. "Als wichtige Schlüsselart im Ökosystem, die abgestorbenes Material und Reste von toten Organismen wiederverwertet, wirkt sich die Anwesenheit von Edelkrebsen positiv auf das gesamte Gewässer aus."
    Diese Nachricht wurde am 04.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.