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Bayers Uranometria

Heute Nacht umgibt sich der Mond mit einigen der hellsten Sterne des Nachthimmels: Aldebaran, Capella, Pollux, Procyon, Beteigeuze und einige andere. Viele dieser Namen stammen aus der griechischen Mythologie oder aus der arabischen Sternkunde. Doch tragen diese Sterne auch andere Namen – Namen, die griechische Buchstaben verwenden. Zum ersten Mal wurden sie vor 400 Jahren in dem wohl berühmtesten Himmelsatlas aller Zeiten veröffentlicht.

Damond Benningfield |
    Nach Urania, der griechischen Muse der Astronomie, bezeichnete man den Atlas als Uranometria. Er war das Werk des Augsburger Rechtsgelehrten Johann Bayer.

    In dem Atlas gab es 51 Himmelskarten, die in Kupfer graviert waren. Davon zeigen 48 Karten die klassischen Sternbilder, die wir von der Nordhalbkugel aus sehen können. Auf zwei Karten sind der gesamte Nord- und Südhimmel zu sehen. Und die letzte Karte zeigt neue Sternbilder des Südhimmels.

    Auch stellte Bayer Listen von über 1700 Sternen zusammen. Um mit System arbeiten zu können, führte er neue Namen ein. Dafür verwendete er für jeden Stern einen Buchstaben des griechischen Alphabets und den lateinischen Namen des Sternbilds. Die hellsten Sterne bekamen die ersten Buchstaben des Alphabets – wie Alpha und Beta. So hieß Aldebaran – Alpha Tauri – der hellste Stern im Stier. Etwa ein Jahrhundert später übernahmen die Astronomen das System und verwenden es noch heute.

    Bayer versuchte, noch eine andere Namensänderung durchzusetzen. Er wollte den Sternbildern Namen nach Figuren aus der Bibel geben. Die Astronomen ignorierten den Versuch und blieben bei der klassischen Variante.