Großbritannien
BBC-Generaldirektor und Nachrichtenchefin treten nach Kritik an unlauterer Trump-Montage zurück

Nach einem irreführenden Zusammenschnitt einer Rede von US-Präsident Trump in der BBC sind der Generaldirektor, Davie, sowie die Nachrichtenchefin des Senders, Turness, zurückgetreten. Davie erklärte, der Rückzug sei allein seine Entscheidung.

    Das BBC-Logo hinter Glasscheiben an der Zentrale des Senders in London
    BBC: Rücktritte von Generaldirektor Davie und Nachrichtenchefin Turness (IMAGO / ZUMA Wire / IMAGO / Tayfun Salci)
    Die BBC mache eine gute Arbeit, aber es habe einige Fehler gegeben, und als Generaldirektor müsse er die Verantwortung übernehmen. Zuvor hatte die Zeitung "Daily Telegraph" berichtet, dass die BBC in einem Nachrichtenformat Teile der Rede von US-Präsident Trump am 6. Januar 2021 vor der Erstürmung des Kapitols in Washington auf eine unlautere Art und Weise montiert habe.

    Irreführende Montage suggeriert direkten Kampfaufruf Trumps

    In der unbearbeiteten Aufnahme seiner Rede nach seiner Wahlniederlage gegen Ex-Präsident Joe Biden sagt Trump an einer Stelle: "Wir werden zum Kapitol marschieren und unsere tapferen Senatoren und Abgeordneten im Kongress anfeuern." Deutlich später erklärte Trump dann mit Blick auf das Wahlergebnis, es sei etwas schiefgelaufen, das könne nicht sein, "und wir kämpfen, kämpfen wie der Teufel". In der BBC-Dokumentation wurden die beiden Sätze direkt aneinandergefügt, sodass der Eindruck erweckt wird, Trump habe seine Anhänger direkt zum Sturm auf den Sitz des US-Kongresses aufgerufen.
    Kulturministerin Nandy hatte die Vorwürfe gegen die BBC als "äußerst schwerwiegend" bezeichnet. Sie erwarte, dass die Leitung des Senders die Angelegenheit mit der nötigen Ernsthaftigkeit behandle.
    Diese Nachricht wurde am 09.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.