"Servus, ich bin der Manu. Ich spiele bei LaBrassBanda Schlagzeug. Und bei der Gruppe Pollyester."
In mit Diesel-Öl verschmierten Stiefletten steigt Manuel DaColl in sein hellgrünes LKW-Wohnmobil, Baujahr 1983. Maximalgeschwindigkeit: 80 km/h. Eine Hand greift das Lenkrad, die andere dreht den Zündschlüssel.
"Wir fahren zum SVS - Selbstversorgersound. Das ist eine Geschichte, die ein Freund von mir macht, der Benedikt Brachtel. Ich bin sehr gespannt. Dort sind ungefähr 15 Wahnsinns-Musiker, die sich über einen Zeitraum von zehn Tagen auf eine Alm verkriechen und zusammen Tracks basteln."
17 Uhr, München-Giesing, etwa 300 Kilometer liegen vor uns. Von Bayern in die Steiermark, auf eine Alm in der österreichischen Urlaubsregion Schladming-Dachstein - grob zwischen Salzburg und Graz. Monoton knurrt das fast vier Tonnen schwere Campinggefährt bei jeder kleinsten Steigung.
"Wir kommen gut voran. Wir sind quasi an der Grenze."
Die dünnen Nebelschleier der Abenddämmerung legen sich über die Kuhweiden neben den Bauernhöfen mit geschnitzten Balkonen. Saftig grüne Wälder gehen mit zunehmender Höhe in das kühle Grau der Bergmassive über. Die Wege werden schmäler. Die Scheinwerfer am Fahrzeug bahnen uns den Weg durch die Dunkelheit. 22 Uhr: Ankunft auf der Badlechner Alm.
In mit Diesel-Öl verschmierten Stiefletten steigt Manuel DaColl in sein hellgrünes LKW-Wohnmobil, Baujahr 1983. Maximalgeschwindigkeit: 80 km/h. Eine Hand greift das Lenkrad, die andere dreht den Zündschlüssel.
"Wir fahren zum SVS - Selbstversorgersound. Das ist eine Geschichte, die ein Freund von mir macht, der Benedikt Brachtel. Ich bin sehr gespannt. Dort sind ungefähr 15 Wahnsinns-Musiker, die sich über einen Zeitraum von zehn Tagen auf eine Alm verkriechen und zusammen Tracks basteln."
17 Uhr, München-Giesing, etwa 300 Kilometer liegen vor uns. Von Bayern in die Steiermark, auf eine Alm in der österreichischen Urlaubsregion Schladming-Dachstein - grob zwischen Salzburg und Graz. Monoton knurrt das fast vier Tonnen schwere Campinggefährt bei jeder kleinsten Steigung.
"Wir kommen gut voran. Wir sind quasi an der Grenze."
Die dünnen Nebelschleier der Abenddämmerung legen sich über die Kuhweiden neben den Bauernhöfen mit geschnitzten Balkonen. Saftig grüne Wälder gehen mit zunehmender Höhe in das kühle Grau der Bergmassive über. Die Wege werden schmäler. Die Scheinwerfer am Fahrzeug bahnen uns den Weg durch die Dunkelheit. 22 Uhr: Ankunft auf der Badlechner Alm.
Kreative Freizeit für experimentierfreudige Musiker
Vor einem Holzgatter winkt Benedikt Brachtel mit seinem leuchtenden Smartphone-Display und weist uns den Weg. Im siebten Jahr hat er nun schon eine Selbstversorgerhütte in den Bergen für gut zwei Woche angemietet: "Selbstversorgersound" nennt er diese kreative Freizeit für experimentierfreudige Musiker. Die Idee dahinter ist denkbar einfach:
"Wo finde ich einen Ort, wo ich niemanden nerve, und wo mich niemand nervt? Und da ist natürlich die Natur naheliegend. Und Selbstversorgerhütten sind doch das ideale Ziel, um dort mal in Ruhe schalten und walten zu können."
In der holzvertäfelten Wohnstube spendet ein Kachelofen wohlige Wärme. An einem L-förmigen Tisch konzentrieren sich drei, vier, fünf Musiker bei schummrigen Licht auf Mischpulte und Effektgeräte und tauschen Tipps und Tricks über Musiksoftware aus. Um die 20 Musiker leben und arbeiten für ein paar Tage zusammen auf der Badlechner Alm. Mit Kopfhörern sitzt Lukas vor seinem Laptop:
"Letztens war ich in einer Edelsteinmine. Also eine Mine, wo Edelsteine gesucht und gefunden werden. Da bin ich mit dem Hammer rumgelaufen und habe verschiedene Sounds aufgenommen und da bin ich gerade dabei, die zu bearbeiten. Ich habe mir ein paar Samples ausgesucht, aus denen baue ich Beats."
Gegen Mitternacht entwickelt sich spontan eine gemeinsame Jam-Session - bis spät in die frühen Morgenstunden wird konzertreif improvisiert. Der nächste Tag: müde und verkatert. Gegen 12 Uhr kommen die ersten aus ihrem Schlaflager. Schwarzer Kaffee, ein Blinzeln in die Mittagssonne. Mit Harmonium und Müslischale sitzt jemand vor der Hütte auf dem Boden und spielt ein Klangmantra - ganz analog.
"Wo finde ich einen Ort, wo ich niemanden nerve, und wo mich niemand nervt? Und da ist natürlich die Natur naheliegend. Und Selbstversorgerhütten sind doch das ideale Ziel, um dort mal in Ruhe schalten und walten zu können."
In der holzvertäfelten Wohnstube spendet ein Kachelofen wohlige Wärme. An einem L-förmigen Tisch konzentrieren sich drei, vier, fünf Musiker bei schummrigen Licht auf Mischpulte und Effektgeräte und tauschen Tipps und Tricks über Musiksoftware aus. Um die 20 Musiker leben und arbeiten für ein paar Tage zusammen auf der Badlechner Alm. Mit Kopfhörern sitzt Lukas vor seinem Laptop:
"Letztens war ich in einer Edelsteinmine. Also eine Mine, wo Edelsteine gesucht und gefunden werden. Da bin ich mit dem Hammer rumgelaufen und habe verschiedene Sounds aufgenommen und da bin ich gerade dabei, die zu bearbeiten. Ich habe mir ein paar Samples ausgesucht, aus denen baue ich Beats."
Gegen Mitternacht entwickelt sich spontan eine gemeinsame Jam-Session - bis spät in die frühen Morgenstunden wird konzertreif improvisiert. Der nächste Tag: müde und verkatert. Gegen 12 Uhr kommen die ersten aus ihrem Schlaflager. Schwarzer Kaffee, ein Blinzeln in die Mittagssonne. Mit Harmonium und Müslischale sitzt jemand vor der Hütte auf dem Boden und spielt ein Klangmantra - ganz analog.
Die Sauna wurde zum Tonstudio umgebaut
Nach dem Frühstück zeigt Benedikt Brachtel den Neuankömmlingen der letzten Nacht die digitalen Ecken der Badlechner Alm. Die Küche, die Schlafräume, die Saunakabine - jeder noch so kleine Platz mit vier Wänden ist zu einem Mini-Studio umfunktioniert. Laptop und Lautsprecher, Strom und Kabel - das genügt.
"Wir können gleich mal hier links anfangen: Das ist eigentlich nur die Holzhütte, aber ein paar tapfere junge Männer haben sich hier ihr Studio aufgebaut. Da können wir mal kurz reinschauen. Akustisch gesehen ist es natürlich hier perfekt mit der Holzwand, die schluckt sehr schön den Schall, man kann hier sehr trocken abmischen, wenn man sich mit der Kälte anfreunden kann. Je nach Wetter geht es hier besser oder schlechter. Wir hatten auch schon Regentage, aber gerade scheint die Sonne."
"Und hier sitzt ein junger Mann mit Mütze auf dem Kopf. Wie heißt du denn?"
"Ich heiße David. Grüße dich."
"Was hast du da gebastelt?"
"Wir waren gestern zu viert und haben mit Gitarre, mit einem Drum-Computer und einem Synthesizer mehrere Stunden Session gemacht und ein bisschen was aufgenommen. Jetzt wollte ich mal durchhören, ob man was arrangieren kann, ob man was verwenden kann."
"Bist du zufrieden?"
"Ein bisschen etwas muss noch gemacht werden, aber ich denke schon - da kommt was dabei raus."
Viele Klangskizzen werden verworfen, manche Produktionen werden zu Ende gefeilt. Der von Benedikt Brachtel organisierte "Selbstversorgersound" in einer abgelegenen Selbstversorgerhütte ist ein musikalischer Think Tank, ein Sound Tank urbaner Kultur in freier Natur - zwischen erholsamer Freizeit und musikalischer Kreativität.
Benedikt Brachtel: "Für mich sind immer so drei Dinge wichtig: Zum einen ist es die Produktivität, dass man hier ein bisschen vorankommt mit seinen eigenen Dingen, dann der Austausch, dass man was lernt. Und das dritte ist natürlich die Erholung. Eindeutig. Das ist genauso wichtig."
"Wir können gleich mal hier links anfangen: Das ist eigentlich nur die Holzhütte, aber ein paar tapfere junge Männer haben sich hier ihr Studio aufgebaut. Da können wir mal kurz reinschauen. Akustisch gesehen ist es natürlich hier perfekt mit der Holzwand, die schluckt sehr schön den Schall, man kann hier sehr trocken abmischen, wenn man sich mit der Kälte anfreunden kann. Je nach Wetter geht es hier besser oder schlechter. Wir hatten auch schon Regentage, aber gerade scheint die Sonne."
"Und hier sitzt ein junger Mann mit Mütze auf dem Kopf. Wie heißt du denn?"
"Ich heiße David. Grüße dich."
"Was hast du da gebastelt?"
"Wir waren gestern zu viert und haben mit Gitarre, mit einem Drum-Computer und einem Synthesizer mehrere Stunden Session gemacht und ein bisschen was aufgenommen. Jetzt wollte ich mal durchhören, ob man was arrangieren kann, ob man was verwenden kann."
"Bist du zufrieden?"
"Ein bisschen etwas muss noch gemacht werden, aber ich denke schon - da kommt was dabei raus."
Viele Klangskizzen werden verworfen, manche Produktionen werden zu Ende gefeilt. Der von Benedikt Brachtel organisierte "Selbstversorgersound" in einer abgelegenen Selbstversorgerhütte ist ein musikalischer Think Tank, ein Sound Tank urbaner Kultur in freier Natur - zwischen erholsamer Freizeit und musikalischer Kreativität.
Benedikt Brachtel: "Für mich sind immer so drei Dinge wichtig: Zum einen ist es die Produktivität, dass man hier ein bisschen vorankommt mit seinen eigenen Dingen, dann der Austausch, dass man was lernt. Und das dritte ist natürlich die Erholung. Eindeutig. Das ist genauso wichtig."