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Sexueller Kindesmissbrauch
Beauftragte der Bundesregierung krisitiert Aufklärungsarbeit der evangelischen Kirche

Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Claus, hat die Bemühungen der evangelischen Kirche bei der Aufklärungsarbeit von sexuellem Kindesmissbrauch als ungenügend kritisiert.

    Kerstin Claus sitzt vor einem blauen Hintergrund und gestikuliert.
    Kerstin Claus ist die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung. (picture alliance / Geisler-Fotopress / Frederic Kern / Geisler-Fotopress)
    Noch immer sei es für Betroffene nur dann möglich, Anerkennungszahlungen zu beantragen, wenn sie das Versagen der Institution Kirche nachweisen könnten, sagte Claus der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf. Sie würdigte das von der katholischen Kirche etablierte System der Anerkennungsleistungen. Es handle sich um ein umfassendes Regelwerk mit einem niederschwelligen Nachweis der Taten, so Claus. Allerdings attestierte die Missbrauchsbeauftragte auch der katholischen Kirche institutionelles Versagen. So gebe es etwa Gründe dafür, warum ein Betroffenenbeirat in Köln zur Aufklärung von sexueller Gewalt im Erzbistum nicht funktionsfähig arbeiten könne.
    Nach Einschätzungen von Experten leben in Deutschland heute rund sieben bis neun Millionen Menschen, die als Kind Missbrauch erlebt haben.
    Diese Nachricht wurde am 31.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.