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Bedrohung durch Merkur?

Es ist schwer, den sonnennächsten Planeten zu beobachten. Er ist klein und versteckt sich meistens im Glanz der Sonne. Morgen Früh erreicht er zwar seine größte östliche Elongation zur Sonne - also seinen größten Abstand zur Sonne am Abendhimmel - doch bleibt er so tief über dem Westhorizont, dass man ihn selbst durch ein Fernglas kaum finden wird.

Von Damond Benningfield |
    Zwei neue Studien aus Frankreich und Kalifornien sagen aus: in ferner Zukunft wird man Merkur von der Erde aus leichter sehen können. Vielleicht wird der Blick auf den flinken Planeten sogar zu gut sein, denn die Forscher glauben: es ist nicht völlig auszuschließen, dass Merkur eines Tages mit der Erde zusammen stößt.

    Beide Studien basieren auf Computersimulationen der Planetenbahnen um die Sonne. Demnach könnte die Schwerkraft des Jupiter die Bahn des Merkur dehnen.

    Merkurs Bahn um die Sonne ist schon sehr elliptisch. In ferner Zukunft könnte Jupiters Schwerkraft allerdings dafür sorgen, dass dies noch verstärkt wird - und dass der Planet sogar die Venusbahn kreuzt. An dem Punkt könnte Merkur sogar aus dem Sonnensystem heraus geschleudert werden - oder mit der Sonne oder der Venus zusammenstoßen. Im schlimmsten Fall könnte es auch zu einer Kollision mit der Erde kommen.

    Ein solcher Zusammenstoß würde vermutlich alles Leben auf der Erde vernichten. Doch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Merkur seine enge Umlaufbahn verlässt, ziemlich gering. Die Chance, dass das in den nächsten 3 bis 4 Milliarden Jahren passiert, liegt nur bei einem Prozent. Dann allerdings würde die Sonne das Problem lösen. Sie wird sich zu einem Roten Riesen aufblähen und würde Merkur verschlingen.