Beethoven-Jubiläumsjahr in Bonn "Eine dünnbrettgebohrte Sache"
Mit einem Festkonzert ist das Beethoven-Jubiläumsjahr in Bonn, Beethovens Geburtsstadt, eröffnet worden. Nicht in der dortigen Beethovenhalle, sondern in der Oper. Zu hören waren dort neben neu arrangierter Musik eher "echte Feiertagsworte", so Musikkritiker Michael Struck-Schloen im Dlf.
Hören Sie unsere Beiträge in der Dlf Audiothek- In Bonn ist das Beethovenjahr mit einem Festkonzert eröffnet worden (imago images / Klaus W. Schmidt)
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Immerhin habe der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet die politische Bedeutung von Ludwig van Beethoven in seiner Eröffnungsrede betont. Unerwähnt sei aber auch bei Kulturstaatsministerin Monika Grütters der rebellische Aspekt an Beethoven geblieben: Denn der Komponist sei "manchmal auch ein asozialer Mensch" gewesen. Spannend wäre daher die Frage gewesen, wie man so ein Naturell in die heutige Gesellschaft als Vorbild integriert bekomme, wenn man Beethoven nicht nur für kommerzielle Zwecke nutzen wolle.
Verfremdete politische Kantaten
Die Musik, die in der Bonner Oper zu hören war, war "neu arrangiert und verfremdet": Der britische Musikkritiker und Komponist Paul Griffith habe Beethovens politische Kantaten neu getextet: "Es war die Rede von Klima, von Migranten (...), von Mobiltelefonen", so Struck-Schloen. Schauspieler Matthias Brandt habe dann die Texte als Sprecher miteinander verbunden.
Als weiteres Highlight sei für das Beethoven-Jahr 2020 der Marathon zu nennen mit dem Beethoven-Orchester und die Neugestaltung des Bonner Beethovenhauses.