Dienstag, 19. März 2024

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Beethovens 12. Klaviersonate
Experiment zum Jahrhundertstart

Mit zahlreichen Neuerungen stattete der 30-jährige Beethoven im Jahr 1800 seine 12. Klaviersonate aus: weg von Konventionen, hin zu persönlicher Freiheit. Der Pianist Aaron Pilsan schlüsselt das Werk am Flügel und im Gespräch auf.

Am Mikrofon: Christoph Schmitz | 12.12.2018
    Pianist Aaron Pilsan und Moderator Christoph Schmitz sitzen am Flügel im Bürgerhaus Bremen-Vegesack im Gespräch über Beethovens 12. Klaviersonate
    Moderator Christoph Schmitz im Gespräch mit dem Pianisten Aaron Pilsan beim Musikfest Bremen 2018 (Jan Rathke)
    Beethoven komponierte seine 12. Klaviersonate von 1800 bis 1801. Damit begann er das neue Jahrhundert mit einer experimentierfreudigen Arbeit. Vieles an seinem opus 26 ist ungewöhnlich. Der erste Satz ist kein gewichtiger Aufschlag, wie es üblich war, sondern eine liedhafte leichtfüßige Eröffnung, gefolgt von charaktervollen Variationen. Den Schwerpunkt der 12. Klaviersonate hat der 30-jährige Komponist auf den dritten Satz verlegt, einem ebenso ergreifenden wie theatralischen Trauermarsch, "sulla morte d’un eroe", also zum Tod eines Helden – so die Überschrift dieses Satzes. Und der vierte und letzte Satz ist kein triumphales Bravourstück, sondern ein unbekümmerter Ausklang, der förmlich verebbt. Diese und andere Besonderheiten beleuchtete der junge österreichische Pianist Aaron Pilsan am Flügel und im Gespräch mit Christoph Schmitz in einem öffentlichen Gesprächskonzert beim Musikfest Bremen.
    Ludwig van Beethoven
    Klaviersonate Nr. 12 As-Dur, opus 6
    Andante con variazioni
    Scherzo: Allegro molto
    Marcia funebre sulla morte d’un eroe
    Allegro
    Aufnahme vom 9.9.2018 aus dem Gustav-Heinemann-Bürgerhaus in Bremen-Vegesack