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Begabungen erkennen und fördern

Langeweile, schlechte Noten und Schulverweigerung sind häufig die Folge, wenn eine besonders hohe Begabung nicht erkannt und entsprechend gefördert wird. Immerhin zwei Prozent der Kinder gelten als Hochbegabte - sie haben einen IQ, der über 130 liegt. Didaktiker der Universität Münster beschäftigen sich mit diesem Thema schon länger. Seit Februar wird ihre Arbeit gemeinsam mit der Uni Nimwegen im Rahmen des neu gegründeten 'Internationalen Centrums für Begabungsforschung' durchgeführt. Professor Franz Mönks von der Universität Nimwegen kennt die Probleme, vor denen Pädagogen im Umgang mit Hochbegabten stehen: "Ein Lehrer, der unvorbereitet auf diese Kinder aufmerksam werden soll, hat es schwer. Sie wissen alles, wollen dann auch gerne sagen, was sie wissen, und viele Lehrer finden das störend für den Unterricht. Die sagen dann, bleib mal sitzen, du störst den Unterricht." Um hier Abhilfe zu schaffen, bietet das neue Zentrum eine 18-monatige Zusatzausbildung zum 'Specialist in Gifted Education' für Pädagogen aller Fächer und Schulstufen an. Diesen Titel tragen in Europa bereits 600 Pädagogen - viel zu wenige, wie Franz Mönks meint. Nach seiner Meinung sollte jede Schule wenigstens einen Spezialisten im Kollegium haben. Der erste Ausbildungsgang in Münster beginnt am 9. März. Insgesamt umfasst das Programm 500 Stunden praktische und theoretische Fortbildung, Kursinhalte sind unter anderem die Erkennung und Förderung von überdurchschnittlich Begabten. Die Kosten von derzeit 3.500 Mark müssen die Teilnehmer selbst tragen.

    Informationen zum 'Internationalen Centrum für Begabungsforschung': http://www.uni-muenster.de/Rektorat/upm1/upm02429.htm E-Mail: ICBF@uni-muenster.de