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Begegnung in letzter Minute
Venus trifft Jupiter

Die Bezeichnung Planet leitet sich nicht ohne Grund vom griechischen Wort für umherirren - planáomai - ab: Die bei uns früher als Wandelsterne bezeichneten Himmelskörper bewegen sich vor den Fixsternen, die unseren Vorfahren als an der Himmelskugel fixiert und daher unbeweglich erschienen.

Von Hermann-Michael Hahn | 27.08.2016
    Am Abend stehen Venus und Jupiter nur rund elf Bogenminuten auseinander, dürften aber aufgrund der nahen Sonne nicht ohne optische Hilfsmittel zu erkennen sein
    Am Abend stehen Venus und Jupiter nur rund elf Bogenminuten auseinander, dürften aber aufgrund der nahen Sonne nicht ohne optische Hilfsmittel zu erkennen sein (Stellarium)
    Da die Planeten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten durch die Sternbilder der Ekliptik wandern, kommt es immer wieder zu Begegnungen untereinander. Die besondere Aufmerksamkeit der Himmelsbeobachter gilt dabei den Treffen zwischen Venus, dem nach Sonne und Mond hellsten Gestirn, und Jupiter, dem in der Regel zweithellsten Planeten.
    Weil die Venus noch innerhalb der Erdbahn um die Sonne zieht, kann sie seitlich nicht sehr weit von der Sonne abrücken. Dadurch können Venus und Jupiter sich immer nur am abendlichen oder morgendlichen Dämmerungshimmel begegnen.
    Das Treffen in diesem Jahr kommt fast in letzter Minute zustande, denn die Sichtbarkeit von Jupiter steht kurz vor ihrem Ende. Entsprechend taucht Venus gerade noch rechtzeitig aus dem Glanz der Sonne auf, nachdem sie zuvor hinter der Sonne entlang gezogen ist.
    Wer das enge Paar aus Jupiter und Venus sehen will, braucht vor allem einen freien Blick bis herunter zum Horizont
    Wer das enge Paar aus Jupiter und Venus sehen will, braucht vor allem einen freien Blick bis herunter zum Horizont (Stellarium)
    Trotzdem wird es schwierig, die Begegnung ohne Fernglas oder Teleskop zu verfolgen. Wenn die Sonne hinter dem Horizont versinkt, stehen Venus und Jupiter nur noch etwa sieben Grad hoch am Westhimmel.
    Eine Viertelstunde später dürfte Venus und bald darauf auch Jupiter mit bloßem Auge sichtbar werden - knapp vier Grad über dem Horizont. Nur bei absolut dunstfreier Witterung und guter Sicht zum Horizont lässt sich die Begegnung der beiden hellsten Planeten verfolgen.