Pressekonferenz des amerikanischen Handelsministers Gary Locke in China. Unvermeidliches Thema: die Eurokrise. Gary Locke reagiert nicht gerade begeistert.
"Man kann die Krise nicht ignorieren. Umso wichtiger ist es, dass sich die Spitzenpolitiker unserer Länder jetzt treffen und beraten, wie wir zu wirtschaftlichem Gleichgewicht kommen."
Die Forderung von Präsident Obama: In fünf Jahren zwei Millionen neue Jobs im Export. Dies kann nur über China gelingen, wohin US-Firmen vergangenes Jahr Waren im Wert von 77 Milliarden Dollar verkauften; nur, muss man sagen, denn umgekehrt kauften Amerikaner 220 Milliarden an chinesischen Waren. Dieses Ungleichgewicht ist schon seit Jahren ein Quell des Streits.
Vorwurf aus Washington an die chinesische Regierung, die ihre Landeswährung Yuan steuert: Sie halte den Yuan künstlich billig - was chinesischen Exporteuren einen unfairen Vorteil verschaffe. Die Aufwertung des Yuan ist deshalb Dauerthema und wird auch Thema beim Gipfel in Peking sein. Möglicherweise schwächt die Eurokrise die US-Position, weil die Chinesen nun noch vorsichtiger agieren dürften. Bei seinem Chinabesuch spürte der Geschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Industrie Werner Schnappauf große Skepsis.
Hatten die Chinesen in der Finanzkrise 2008 erlebt, wie schnell ihr Dollar-Vermögen zusammenschrumpfte, investierten sie im März erstmals seit sieben Monaten wieder in amerikanische Schatzanleihen. Niemand hält davon so viel wie die Volksrepublik: knapp 900 Milliarden Dollar.
Die beiden Mächte sind hochgradig abhängig voneinander. Die chinesische Regierung schob in der Krise dank einem Konjunkturprogramm und lockerer Kreditpolitik überall im Land Bauprojekte an. So konnte sie den Zusammenbruch des Exports ausgleichen. Peking dürfte sich deshalb den Amerikanern als leuchtendes Vorbild präsentieren. Im April sagte der Chef der Bankenaufsicht Liu Mingkang bei einem internationalen Wirtschaftsforum:
"Die Märkte regulieren oder überwachen sich nicht von selbst. Banken müssen die Interessen der Anleger im Auge behalten. Es ist zu teuer, sie zu retten. Sie brauchen mehr Kontrolle. Es muss eine Abgrenzung zum Finanzmarkt geben."
Weltpolitische Themen des Gipfels werden die Atomprogramme von Nordkorea und Iran sein. Aber da die Chinesen nach langem Zögern sich nun nicht mehr gegen Sanktionen gegen den Iran sperren, könnte dieser Streitpunkt entschärft sein. Pan Rui vom Amerikazentrum der Shanghaier Fudan-Universität ist zuversichtlich.
"Bei diesem Gipfel werden beide Seiten wahrscheinlich sehr pragmatisch auftreten. Sie werden grundsätzliche Vereinbarungen erzielen; etwa, wenn es um den Energiemarkt geht, und dass der US-Export nach China verstärkt wird. Beschränkungen des Exports von Hochtechnologie nach China werden fallen."
Darauf hofft vor allem Handelsminister Gary Locke. Er fordert mehr Transparenz und gleiche Chancen für ausländische Firmen auf dem chinesischen Markt. Denn der sei noch viel zu sehr geprägt von zu hohen Hürden für Nicht-Chinesen.
"Man kann die Krise nicht ignorieren. Umso wichtiger ist es, dass sich die Spitzenpolitiker unserer Länder jetzt treffen und beraten, wie wir zu wirtschaftlichem Gleichgewicht kommen."
Die Forderung von Präsident Obama: In fünf Jahren zwei Millionen neue Jobs im Export. Dies kann nur über China gelingen, wohin US-Firmen vergangenes Jahr Waren im Wert von 77 Milliarden Dollar verkauften; nur, muss man sagen, denn umgekehrt kauften Amerikaner 220 Milliarden an chinesischen Waren. Dieses Ungleichgewicht ist schon seit Jahren ein Quell des Streits.
Vorwurf aus Washington an die chinesische Regierung, die ihre Landeswährung Yuan steuert: Sie halte den Yuan künstlich billig - was chinesischen Exporteuren einen unfairen Vorteil verschaffe. Die Aufwertung des Yuan ist deshalb Dauerthema und wird auch Thema beim Gipfel in Peking sein. Möglicherweise schwächt die Eurokrise die US-Position, weil die Chinesen nun noch vorsichtiger agieren dürften. Bei seinem Chinabesuch spürte der Geschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Industrie Werner Schnappauf große Skepsis.
Hatten die Chinesen in der Finanzkrise 2008 erlebt, wie schnell ihr Dollar-Vermögen zusammenschrumpfte, investierten sie im März erstmals seit sieben Monaten wieder in amerikanische Schatzanleihen. Niemand hält davon so viel wie die Volksrepublik: knapp 900 Milliarden Dollar.
Die beiden Mächte sind hochgradig abhängig voneinander. Die chinesische Regierung schob in der Krise dank einem Konjunkturprogramm und lockerer Kreditpolitik überall im Land Bauprojekte an. So konnte sie den Zusammenbruch des Exports ausgleichen. Peking dürfte sich deshalb den Amerikanern als leuchtendes Vorbild präsentieren. Im April sagte der Chef der Bankenaufsicht Liu Mingkang bei einem internationalen Wirtschaftsforum:
"Die Märkte regulieren oder überwachen sich nicht von selbst. Banken müssen die Interessen der Anleger im Auge behalten. Es ist zu teuer, sie zu retten. Sie brauchen mehr Kontrolle. Es muss eine Abgrenzung zum Finanzmarkt geben."
Weltpolitische Themen des Gipfels werden die Atomprogramme von Nordkorea und Iran sein. Aber da die Chinesen nach langem Zögern sich nun nicht mehr gegen Sanktionen gegen den Iran sperren, könnte dieser Streitpunkt entschärft sein. Pan Rui vom Amerikazentrum der Shanghaier Fudan-Universität ist zuversichtlich.
"Bei diesem Gipfel werden beide Seiten wahrscheinlich sehr pragmatisch auftreten. Sie werden grundsätzliche Vereinbarungen erzielen; etwa, wenn es um den Energiemarkt geht, und dass der US-Export nach China verstärkt wird. Beschränkungen des Exports von Hochtechnologie nach China werden fallen."
Darauf hofft vor allem Handelsminister Gary Locke. Er fordert mehr Transparenz und gleiche Chancen für ausländische Firmen auf dem chinesischen Markt. Denn der sei noch viel zu sehr geprägt von zu hohen Hürden für Nicht-Chinesen.