Begriffsstutzig
Eine im ersten Moment ganz einfach scheinende Frage hat jetzt in Großbritannien zu einer heißen Diskussion geführt: Was ist eine Universität? Die britische Regierung definierte den Begriff in einem so genannten White Paper, einem Untersuchungsbericht zur Zukunft der Universitäten und ihrer Aufgaben, ganz neu. Danach sollen in Zukunft auch jene Einrichtungen in England und Wales sich Universität nennen dürfen, für die Forschung mehr oder weniger ein Fremdwort ist, die dafür aber im Bereich der Lehre durchaus mit vergleichbaren Universitäten mithalten können. Diese mehr lehrorientierten Colleges sollen in Zukunft also auch Universität heißen. Was in Schottland mit seiner eigenen Kultur- und Wissenschafts-Hoheit schon lange gang und gäbe ist, hat im englischen und walisischen Teil des Vereinigten Königreiches zu einem für Briten ungewohnten emotionalen Ausbruch der alt eingesessenen Unis wie London, Birmingham, Cardiff und auch Oxford und Cambridge geführt. Ihrer Meinung nach müssen Universitäten Forschung und Lehre verbinden, müssen mindestens fünf und mehr Forschungsinstitute haben, um daraus eine intensive Lehre abzuleiten. Nur eine intensive Forschung könne auch eine herausragende Lehre und damit die Weitergabe von fundiertem Wissen an Studenten gewährleisten. Nur das könne auch sicherstellen, dass englische wie walisische Universitäten für Auslandsstudenten weiterhin attraktiv bleiben, sagen die Alt-Unis.