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Frankreich
Behörden rüsten sich für mögliche fünfte Krawallnacht

In Frankreich haben die staatlichen Institutionen aus Sorge vor anhaltenden Ausschreitungen erneut restriktive Maßnahmen ergriffen.

    Zwei Feuerwehrleute stehen mit ihrem Einsatzwagen vor einem Brand.
    In der zurückliegenden, vierten Krawall-Nacht brannten in vielen Straßen französischer Städte Barrikaden. (IMAGO / ABACAPRESS / IMAGO / Urman Lionel / ABACA)
    Innenminister Darmanin mobilisierte landesweit wie gestern schon rund 45.000 Sicherheitskräfte. Verstärkungen soll es demnach auch in den Großstädten Lyon und Marseille geben. Im gesamten Land verboten örtliche Behörden Demonstrationen. Außerdem ordneten sie an, dass die öffentlichen Verkehrsmittel seit dem Abend nicht mehr fahren dürfen. In Paris wurde die Place de la Concorde geräumt, nachdem es in sozialen Medien einen Aufruf zu Protesten auf dem größten Platz der Hauptstadt gegeben hatte. Ausgelöst wurden die Krawalle durch den Tod eines 17-Jährigen, der am Dienstag von einem Polizisten im Zuge einer Verkehrskontrolle erschossen wurde. Der Jugendliche wurde gestern in Nanterre beigesetzt. Präsident Macron sagte wegen der anhaltenden Gewalt seinen für heute geplanten Deutschland-Besuch kurzfristig ab.
    In der Nacht zuvor wurden über 1.300 Menschen festgenommen. Fast ein Drittel der im Zuge der Unruhen Festgenommenen ist nach Regierungsangaben minderjährig.
    Diese Nachricht wurde am 02.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.