Anschlag in Magdeburg
Behörden: Täter hat alleine gehandelt, genaues Motiv ist weiter unklar

Die Behörden in Magdeburg gehen davon aus, dass der mutmaßliche Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit fünf Toten die Tat eines Einzelnen war.

    Journalisten stehen in Magdeburg in der Nähe eines abgesperrten Bereichs des Weihnachtsmarktes.
    Ein abgesperrter Bereich des Weihnachtsmarktes in Magdeburg. (AP / Michael Probst)
    Ein Sprecher der Polizei sagte, die Tat habe etwa drei Minuten gedauert, es seien dafür die Rettungs- und Sicherheitswege des Weihnachtsmarktes genutzt worden. Ein Sprecher der Stadt verteidigte das Sicherheitskonzept des Marktes, das mit allen relevanten Behörden abgestimmt gewesen sei. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärte, man ermittle mit Hochdruck nach dem Motiv des Täters. Möglicherweise sei er unzufrieden gewesen mit dem Umgang deutscher Behörden mit saudi-arabischen Flüchtlingen. In sozialen Medien hatte der 50-Jährige unter anderem erklärt, es werde nicht genügend gegen Islamismus unternommen. Innenministerin Faeser sprach von einer "offensichtlich islamophoben" Einstellung. Der Mann, der sich seit 2006 in Deutschland aufhielt, stammt aus Saudi-Arabien.
    Die dortigen Behörden sollen die deutschen Sicherheitsbehörden nach Informationen der Deutschen Presseagentur vor dem Mann gewarnt haben. Zudem habe Saudi-Arabien die Auslieferung beantragt, aber keine Reaktion darauf erhalten. Der mutmaßliche Täter soll zuletzt als Facharzt für Psychiatrie in einer Klinik in Bernburg in Sachsen-Anhalt gearbeitet haben.
    Diese Nachricht wurde am 21.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.