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Beiersdorf
Erfolgreich mit Sonnencreme und Klebstoff

Beiersdorf, bekannt unter anderem durch die Marke Nivea, hat eine schwierige Phase hinter sich. Als Konzernchef Stefan Heidenreich vor rund eineinhalb Jahren die Geschäfte übernahm, wollte er den Konzern deshalb neu aufstellen. Jetzt zeigt sich, ob er erfolgreich war.

Von Axel Schröder | 05.11.2013
    Die Umsätze im dritten Quartal steigen in allen Segmenten der Beiersdorf AG: die Kosmetiksparte mit Produkten von Nivea, Eucerin und La Prairie legte, auch durch den heißen Sommer und die große Nachfrage nach Sonnencreme, zu. Genauso wie die Klebstoffsparte Tesa. Zusammengenommen wuchs das betriebliche Ergebnis von Beiersdorf von 575 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 650 Millionen Euro. Der Beiersdorf-Chef Stefan Heidenreich führt das Unternehmen seit anderthalb Jahren. Er entwickelte die sogenannte Blue Agenda, mit ihren Zielen: Stärkung der einzelnen Marken, Entwicklung innovativer Produkte, mehr Präsenz in Wachstumsmärkten und Ausbau der Umsätze auf den Heimatmärkten. Heidenreich korrigierte heute Morgen via Telefonkonferenz die Renditeerwartungen für 2013 nach oben:
    "Das Umsatzwachstum im Konzern soll nun bei sechs bis sieben Prozent liegen. Die operative Umsatzrendite des Konzerns erwarten wir jetzt bei rund 13 Prozent, nach bisher rund zwölf Prozent."
    Gewachsen sind die Umsätze der Kosmetiksparte vor allem in Südamerika, besonders in Brasilien und Nordamerika. Das größte Umsatzplus der Kosmetiksparte, starke 18 Prozent, gab es in der Region Asien, Afrika und Australien. Durch den Zukauf von heimischen Unternehmen konnte Beiersdorf nach anfänglichen Startschwierigkeiten vor allem in China mehr Produkte verkaufen als im Vorjahr. Stefan Heidenreich:
    "Wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden! Ich glaube, wir kommen langsam aus dem Pott. Es war ja eine sehr schwere Zeit, die wir da durchlebt haben. China wird auch die nächsten Jahre wahrscheinlich der am meisten umkämpfte Markt sein. Insofern bleibt China nach wie vor eine der Top-Prioritäten des Konzerns."
    Sorgen bereitet der Hamburger Firma nach wie vor die schwierige Situation auf den osteuropäischen Märkten. Dort blieb der Umsatz 0,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Gewachsen sind dagegen die Umsätze der Klebstoffsparte, mit den Produkten von Tesa. Die Spezialklebstoffe werden in der deutschen und asiatischen Automobilindustrie verarbeitet. Vor allem aber auch in elektronischen Geräten. In Smartphones, Tablet-Computern oder Flachbildfernsehern.
    Julia Siekmann, Analystin bei der Nord LB, beurteilt die neuen Zahlen von Beiersdorf denn auch durchweg positiv. Und erklärt, welche Märkte für den Konzern in Zukunft am wichtigsten sein werden:
    "Der wichtigste Punkt ist einfach, weitere Marktanteile in den Schwellenländern hinzuzugewinnen, vor allem auch in Amerika. Dass dort weitere Märkte erobert werden bzw., dazugewonnen werden können."
    Und diese Märkte werden auch von Beiersdorf Konkurrenten immer stärker ins Visier genommen. Das rasante Wachstum der Hamburger vor allem in Südamerika könnte deshalb in Zukunft etwas gedämpft werden. Und nach wie vor belastet der starke Euro die Geschäfte in den ausländischen Absatzmärkten.