In der East River-Bar im New Yorker Stadtteil Brooklyn liegen Liebe, Leiden und Leidenschaft an einem Abend pro Woche ganz nah beieinander. Wenn die Spiele des FC St. Pauli in der urgemütlichen Kneipe unterhalb der gewaltigen Williamsburg-Bridge auf der Großbild-Leinwand gezeigt werden, herrscht ein bisschen Millerntor-Magie in "big Apple":
"Es ist ein sehr interessanter, bunter Mix. Es sind einige Deutsche da, was immer schön ist, ein bisschen Heimatgefühl zu haben, aber halt auch sehr viele Internationale. Wir haben hier zwei Japaner und einige Amerikaner, manchmal auch Kolumbianer. Wie Pauli in Hamburg, es ist ein bunter Mix."
Sagt Anki Janssen, die seit drei Jahren in New Jersey arbeitet und vorher in Hamburg gelebt hat. Sie ist Stammgast bei den East River Pirates, dem Fanclub des FC St. Pauli. Das besondere an den selbst ernannten "Piraten" ist nicht nur das Ambiente der Bar, mit dem Grillwagen im Hinterhof, seinen Spieltischen und den St. Pauli-Trikots - und Fahnen gleich links neben der Eingangstür, sondern das der Fanclub vor zwei Jahren von Amerikanern gegründet wurde. David Barkhymer war die treibende Kraft. Jeder im Fanklub, sagt der 38-Jährige, habe seine eigene Geschichte, wie er St. Pauli-Fan wurde. Barkhymer hatte sein Schlüsselerlebnis 2006, als er seinen ehemaligen Austausch-Schüler in Hamburg besuchte:
"Er hat mich mit zum Millerntor genommen und ich dachte nur: dies ist perfekt, das liebe ich."
Bei deutschem Bier und fast deutscher Bratwurst kommen jedes Wochenende so um die 20 St. Pauli-Fans zusammen, um sich abends die Partien ihrer Lieblinge anzuschauen. Bis dahin vermeiden Sören Thode und seine Kumpels den Blick ins Internet - schließlich soll die Spannung aufrecht erhalten werden:
"Wir hätten natürlich auch die Möglichkeit, die Spiele live zu gucken, wie so viele andere Europäer das auch machen, sich morgens in die Bar quälen, morgens sich um neun Uhr dann schon die Biere reinknacken und Shots. Da haben wir gesagt: Okay, wir haben das letztes Jahr in der zweiten Liga so gemacht, dass wir uns die Spiele, dadurch, dass halt zweite Liga nicht so viel live gezeigt wird, haben wir gesagt, wir behalten das bei, wir laden uns die Spiele aus dem Internet runter. Wir haben Leute - unter anderem ich auch - die Gebühren bezahlen für St. Pauli-TV und dann können wir halt die Spiele uns hier angucken. Wir live streamen die sozusagen jetzt, im Nachhinein, wo das Spiel in Deutschland schon sechs, sieben Stunden vorbei ist, gucken wir uns die Spiele sozusagen zeitversetzt dann hier an."
Morgen jedoch machen die East River-Pirates eine Ausnahme. Dann sitzen sie bereits am New Yorker Vormittag vor dem Fernseher:
"Wir gehen rüber ins Nevada Smiths, in diese bekannte Fußball-Kneipe in Manhattan und werden das Spiel zusammen mit den HSV-Supportern gucken - einfach, um auch ein bisschen Derby-Fieber hier nach New York zu bringen."
Das Nevada Smiths in der Third Avenue ist die Pilgerstätte schlechthin für Fußball-Fans. Hier werden alle Spiele live gezeigt, die irgendwo in der Welt übertragen werden. Und hier ist der HSV-Fanclub New York zu Hause, der 2001 von Hamburgern gegründet wurde, die es privat oder beruflich in die Millionen-Metropole gezogen hat. Und da dass Derby auch knapp 6000 Kilometer von der Heimat entfernt etwas ganz besonderes ist und vor allem die HSV-Fans nicht bis zum Abend auf das Ergebnis warten wollen, haben sie morgen ein Heimspiel - obwohl das Bundesliga-Duell beim FC St. Pauli stattfindet.
Die beiden Fanclubs haben ohnehin ein gutes Verhältnis zueinander - trotz aller Rivalität, betont Oliver Lunt von der HSV-Anhängerschaft:
"Wir haben auch schon gegeneinander Fußball gespielt ohne irgendwelche Zwischenfälle oder Probleme. Also diese Aggressionen gibt es hier nicht. Natürlich sind wir eindeutig für den HSV und die für St. Pauli und da wird sicher auch mal der eine oder andere Spruch fallen, während des Spiels, aber alles auf einer friedlichen Basis."
Während die beiden Fangruppen in Manhattan Seite an Seite das Derby verfolgen, müssen in Hamburg bis zu 1000 Sicherheitskräfte für einen friedlichen Ablauf sorgen:
"Ich meine, wir sind hier natürlich nur relativ kleine Gruppen, in Hamburg sind nun etliche tausend HSV- und St. Pauli-Fans. Dass da dann ein paar Beknackte dabei sind, ist ja nicht allzu verwunderlich. Das ist natürlich schade, aber da wird man nichts gegen machen können, glaube ich."
Wetten gibt es bei den New Yorker Fanclubs nicht. Klar ist nur: nach dem Derby wird gemütlich zusammen ein Bier getrunken - und im November gibt es das nächste Freundschaftsspiel.
"Es ist ein sehr interessanter, bunter Mix. Es sind einige Deutsche da, was immer schön ist, ein bisschen Heimatgefühl zu haben, aber halt auch sehr viele Internationale. Wir haben hier zwei Japaner und einige Amerikaner, manchmal auch Kolumbianer. Wie Pauli in Hamburg, es ist ein bunter Mix."
Sagt Anki Janssen, die seit drei Jahren in New Jersey arbeitet und vorher in Hamburg gelebt hat. Sie ist Stammgast bei den East River Pirates, dem Fanclub des FC St. Pauli. Das besondere an den selbst ernannten "Piraten" ist nicht nur das Ambiente der Bar, mit dem Grillwagen im Hinterhof, seinen Spieltischen und den St. Pauli-Trikots - und Fahnen gleich links neben der Eingangstür, sondern das der Fanclub vor zwei Jahren von Amerikanern gegründet wurde. David Barkhymer war die treibende Kraft. Jeder im Fanklub, sagt der 38-Jährige, habe seine eigene Geschichte, wie er St. Pauli-Fan wurde. Barkhymer hatte sein Schlüsselerlebnis 2006, als er seinen ehemaligen Austausch-Schüler in Hamburg besuchte:
"Er hat mich mit zum Millerntor genommen und ich dachte nur: dies ist perfekt, das liebe ich."
Bei deutschem Bier und fast deutscher Bratwurst kommen jedes Wochenende so um die 20 St. Pauli-Fans zusammen, um sich abends die Partien ihrer Lieblinge anzuschauen. Bis dahin vermeiden Sören Thode und seine Kumpels den Blick ins Internet - schließlich soll die Spannung aufrecht erhalten werden:
"Wir hätten natürlich auch die Möglichkeit, die Spiele live zu gucken, wie so viele andere Europäer das auch machen, sich morgens in die Bar quälen, morgens sich um neun Uhr dann schon die Biere reinknacken und Shots. Da haben wir gesagt: Okay, wir haben das letztes Jahr in der zweiten Liga so gemacht, dass wir uns die Spiele, dadurch, dass halt zweite Liga nicht so viel live gezeigt wird, haben wir gesagt, wir behalten das bei, wir laden uns die Spiele aus dem Internet runter. Wir haben Leute - unter anderem ich auch - die Gebühren bezahlen für St. Pauli-TV und dann können wir halt die Spiele uns hier angucken. Wir live streamen die sozusagen jetzt, im Nachhinein, wo das Spiel in Deutschland schon sechs, sieben Stunden vorbei ist, gucken wir uns die Spiele sozusagen zeitversetzt dann hier an."
Morgen jedoch machen die East River-Pirates eine Ausnahme. Dann sitzen sie bereits am New Yorker Vormittag vor dem Fernseher:
"Wir gehen rüber ins Nevada Smiths, in diese bekannte Fußball-Kneipe in Manhattan und werden das Spiel zusammen mit den HSV-Supportern gucken - einfach, um auch ein bisschen Derby-Fieber hier nach New York zu bringen."
Das Nevada Smiths in der Third Avenue ist die Pilgerstätte schlechthin für Fußball-Fans. Hier werden alle Spiele live gezeigt, die irgendwo in der Welt übertragen werden. Und hier ist der HSV-Fanclub New York zu Hause, der 2001 von Hamburgern gegründet wurde, die es privat oder beruflich in die Millionen-Metropole gezogen hat. Und da dass Derby auch knapp 6000 Kilometer von der Heimat entfernt etwas ganz besonderes ist und vor allem die HSV-Fans nicht bis zum Abend auf das Ergebnis warten wollen, haben sie morgen ein Heimspiel - obwohl das Bundesliga-Duell beim FC St. Pauli stattfindet.
Die beiden Fanclubs haben ohnehin ein gutes Verhältnis zueinander - trotz aller Rivalität, betont Oliver Lunt von der HSV-Anhängerschaft:
"Wir haben auch schon gegeneinander Fußball gespielt ohne irgendwelche Zwischenfälle oder Probleme. Also diese Aggressionen gibt es hier nicht. Natürlich sind wir eindeutig für den HSV und die für St. Pauli und da wird sicher auch mal der eine oder andere Spruch fallen, während des Spiels, aber alles auf einer friedlichen Basis."
Während die beiden Fangruppen in Manhattan Seite an Seite das Derby verfolgen, müssen in Hamburg bis zu 1000 Sicherheitskräfte für einen friedlichen Ablauf sorgen:
"Ich meine, wir sind hier natürlich nur relativ kleine Gruppen, in Hamburg sind nun etliche tausend HSV- und St. Pauli-Fans. Dass da dann ein paar Beknackte dabei sind, ist ja nicht allzu verwunderlich. Das ist natürlich schade, aber da wird man nichts gegen machen können, glaube ich."
Wetten gibt es bei den New Yorker Fanclubs nicht. Klar ist nur: nach dem Derby wird gemütlich zusammen ein Bier getrunken - und im November gibt es das nächste Freundschaftsspiel.