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Belgische Software liest Email über das Telefon vor

Guido Hecker |
    Die schnelle und effiziente Abwicklung von möglichst vielen telefonischen Anfragen ist mittlerweile Aufgabe für zahlreiche Callcenter. Sie wickeln täglich Tausende von Anrufen ab. Hardwarehersteller bemühen sich zunehmend, die letzte menschliche Komponente ebenfalls zu digitalisieren: die Stimme. Diese Woche präsentierten sie auf der Fachmesse "Voice 97" in Köln neue Entwicklungen.

    Hochentwickelte Spracherkennungssysteme, die den Anrufern Wünsche von den Lippen ablesen, heißen in der Branchensprache "Interactive Voice Response zur sprachgesteuerten Vorselektion von Anfragen". Damit sollen etwa Bankgeschäfte künftig am Telefon abgewickelt werden, ohne Modem und Heimcomputer. Der Telefonrechner am anderen Ende der Leitung versteht Kontonummern und Namen, kann daraufhin entsprechende Buchungen vornehmen. Andere Systeme unterscheiden bis zu zehn Sprachen und verbinden anschließend an den richtigen, menschlichen Betreuer. Internet-Surfer bezahlen in der Regel zusätzlich zu den Providergebühren für ihre Internetbesuche die normalen Telefontarife zum lokalen Einwahlknoten. Eine Firma aus Belgien entwickelte nun eine Software, die ganz Eiligen jede eingehende Email aus dem Internet telefonisch vorliest. Der Rechner ruft dazu den Besitzer an, wenn Post im elektronischen Briefkasten liegt. Noch allerdings hapert es mit den Dolmetscherqualitäten der multilingualen Kunststimme aus dem Netz der Netze.