Kämpfe in Latakia
Beobachtungsstelle meldet gut 500 tote Zivilisten im Westen Syriens

Im Westen Syriens gehen Sicherheitskräfte der Übergangsregierung offenbar massiv gegen Mitglieder der alawitischen Minderheit vor.

    Kämpfer der Übergangsregierung in Syrien sitzen mit schweren Waffen auf den Ladeflächen mehrerer Pickup-Trucks und fahren Richtung Latakia.
    Bewaffnete Kräfte der syrischen Übergangsregierung auf dem Weg in die Küstenstadt Latakia. (picture alliance / dpa / Moawia Atrash)
    Nach jüngsten Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte töteten Regierungskräfte und mit ihnen verbündete Gruppen seit Donnerstag mehr als 500 Zivilisten, darunter auch Kinder. Die Beobachtungsstelle spricht von Massakern und den schlimmsten Gewalttaten in Syrien seit Jahren. Seit Donnerstag geht die islamistische Übergangsregierung in der Region Latakia massiv gegen mutmaßliche Anhänger des gestürzten Präsidenten Assad vor, der ebenfalls der Minderheit der Alawiten angehört. Bei den Kämpfen sollen auch zahlreiche Assad-treue Kämpfer sowie Mitglieder der Regierungstruppen getötet worden sein. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
    Das Auswärtige Amt sowie der UNO-Sondergesandte für Syrien, Pedersen, äußerten sich besorgt und riefen alle Seiten zu Deeskalation auf. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz forderte ungehinderten Zugang zu der Region, um Verletzte zu versorgen.
    Diese Nachricht wurde am 08.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.