Ein Berghang bei Bruson im südlichen Wallis oberhalb des Rhonetals, am Horizont die schneebedeckten Alpengipfel. Eine schmale, vierrädrige Maschine fährt langsam einen Acker hinauf und erntet Malven. Das Spezialgerät für den Kräuterbau sorgt dafür, dass die Blätter bei der Ernte nicht gequetscht werden und nach dem Schnitt nicht mehr den Boden berühren.
Angebaut werden die Malven von der Kräuter-Genossenschaft "Valplantes". Für Geschäftsführer Fabien Fournier ist die Berglage eher ein Vorteil, denn sie bietet dem Kräuteranbau je nach Höhe und Himmelsrichtung unterschiedliche Kleinklimate, wo viele verschiedene Kräuter wachsen können:
"Im Zentral-Wallis machen wir große Mengen Salbei, Thymian, Eisenkraut, Pflanzen die wirklich viel Wärme brauchen. Und hier oben machen wir mehr Zitronenmelisse, Spitzwegerich, Malve, Frauenmantel, Pflanzen, die hier oben etwas besser wachsen. Wir sind hier etwa 1000 Meter hoch, und die Kulturen gehen bis etwa 1500 Meter hoch."
Insgesamt sind es 20 Kräuter, dazu gehören auch Holunder, Pfefferminz, Schafgarbe, Eibisch und sogar Edelweiß in Feldkultur. Dieser Kräuteranbau ist noch jung, er entstand Anfang der 80er Jahre aus einem Programm der Schweizer Agrarberatung, die neue Einkommensquellen für Bergbauern suchte.
Und für Kräuter gab es einen Abnehmer, den Schweizer Bonbonhersteller Ricola. Heute gibt es wieder 180 Kräuterbauern in der Schweiz, die das Unternehmen komplett mit einheimischer Produktion versorgen. Thomas Aeschlimann, Bereichsleiter Kräuteranbau bei der Ricola AG schildert die Vorteile:
"Wir haben eine große Liefersicherheit bei den Schweizer Landwirten. Wenn wir eine gewisse Menge bestellen, dann wissen wir, dass die Menge auch geliefert wird. Und was wichtig ist, und was uns sicher beim Einkauf über den Weltmarkt Probleme bringen würde, das wäre der Anbaustatus. Wir wollen Kräuter in unseren Produkten, die naturgemäß oder biologisch angebaut sind. Und der große Markt sind immer noch konventionell produzierte Kräuter."
Zwei Drittel der Schweizer Kräuterbauern sind als Biobetriebe anerkannt. Ein Billigprodukt lässt sich damit nicht herstellen, aber das Motto "Bio und Berge" passt zum Verkauf von Kräuterbonbons und bietet auch den Kräuterbauern gute Erzeugerpreise. Der Bruttoertrag pro Hektar kann 40.000 Schweizer Franken erreichen, allerdings bei bis zu 2000 Arbeitsstunden im Jahr - 90 Prozent davon ist Handarbeit.
Neue Maschinen und eine gezielte Pflanzenzucht sollen den Anbau jetzt rationalisieren. Catherine Baroffio vom Forschungszentrum Agroscope arbeitet deshalb an Kräutern, die einheitlich heranwachsen:
"Wenn wir alte Züchtungsprogramme nehmen, dann gibt es eine wahnsinnig große Diversität in den Pflanzen, das heißt, sie sind nicht reif im gleichen Moment. Für den Produzenten heißt das, er kann seine Kulturen nicht auf einmal ernten. Und das ist ein großes Problem von Zeit und von Kosten."
Einheitliches Wachstum verringert auch die Arbeit mit dem Unkraut: Wenn alle Pflanzen zuverlässig zur selben Zeit auskeimen, dann kann man auch im Bio-Anbau kurz vorher den Acker einmal maschinell abflämmen und schon herangewachsenes Unkraut beseitigen. Das spart einen ganzen Arbeitsgang für das Jäten.
Das Malvenfeld ist abgeerntet, die Blätter umgeladen auf einen Transportwagen, über Serpentinen geht es hinunter ins Tal. Jetzt muss es noch einmal schnell gehen, denn die Blätter bleiben nicht einfach wie Heu in der Sonne liegen, sondern werden noch am selben Tag in der Anlage der Genossenschaft Valplantes kontrolliert getrocknet. Und hier folgt auch ein letzter und wichtiger Schritt des Kräuteranbaus: die Dokumentation. Noch einmal Fabien Fournier:
"Jede Ernte von jeder Parzelle von jedem Produzenten ist separat getrocknet, die Absackung ist separat gemacht und jeder Posten hat eine eigene Nummer. Wir haben die Rückverfolgbarkeit sauber von den Parzellen bis zu dem Bonbon."
Angebaut werden die Malven von der Kräuter-Genossenschaft "Valplantes". Für Geschäftsführer Fabien Fournier ist die Berglage eher ein Vorteil, denn sie bietet dem Kräuteranbau je nach Höhe und Himmelsrichtung unterschiedliche Kleinklimate, wo viele verschiedene Kräuter wachsen können:
"Im Zentral-Wallis machen wir große Mengen Salbei, Thymian, Eisenkraut, Pflanzen die wirklich viel Wärme brauchen. Und hier oben machen wir mehr Zitronenmelisse, Spitzwegerich, Malve, Frauenmantel, Pflanzen, die hier oben etwas besser wachsen. Wir sind hier etwa 1000 Meter hoch, und die Kulturen gehen bis etwa 1500 Meter hoch."
Insgesamt sind es 20 Kräuter, dazu gehören auch Holunder, Pfefferminz, Schafgarbe, Eibisch und sogar Edelweiß in Feldkultur. Dieser Kräuteranbau ist noch jung, er entstand Anfang der 80er Jahre aus einem Programm der Schweizer Agrarberatung, die neue Einkommensquellen für Bergbauern suchte.
Und für Kräuter gab es einen Abnehmer, den Schweizer Bonbonhersteller Ricola. Heute gibt es wieder 180 Kräuterbauern in der Schweiz, die das Unternehmen komplett mit einheimischer Produktion versorgen. Thomas Aeschlimann, Bereichsleiter Kräuteranbau bei der Ricola AG schildert die Vorteile:
"Wir haben eine große Liefersicherheit bei den Schweizer Landwirten. Wenn wir eine gewisse Menge bestellen, dann wissen wir, dass die Menge auch geliefert wird. Und was wichtig ist, und was uns sicher beim Einkauf über den Weltmarkt Probleme bringen würde, das wäre der Anbaustatus. Wir wollen Kräuter in unseren Produkten, die naturgemäß oder biologisch angebaut sind. Und der große Markt sind immer noch konventionell produzierte Kräuter."
Zwei Drittel der Schweizer Kräuterbauern sind als Biobetriebe anerkannt. Ein Billigprodukt lässt sich damit nicht herstellen, aber das Motto "Bio und Berge" passt zum Verkauf von Kräuterbonbons und bietet auch den Kräuterbauern gute Erzeugerpreise. Der Bruttoertrag pro Hektar kann 40.000 Schweizer Franken erreichen, allerdings bei bis zu 2000 Arbeitsstunden im Jahr - 90 Prozent davon ist Handarbeit.
Neue Maschinen und eine gezielte Pflanzenzucht sollen den Anbau jetzt rationalisieren. Catherine Baroffio vom Forschungszentrum Agroscope arbeitet deshalb an Kräutern, die einheitlich heranwachsen:
"Wenn wir alte Züchtungsprogramme nehmen, dann gibt es eine wahnsinnig große Diversität in den Pflanzen, das heißt, sie sind nicht reif im gleichen Moment. Für den Produzenten heißt das, er kann seine Kulturen nicht auf einmal ernten. Und das ist ein großes Problem von Zeit und von Kosten."
Einheitliches Wachstum verringert auch die Arbeit mit dem Unkraut: Wenn alle Pflanzen zuverlässig zur selben Zeit auskeimen, dann kann man auch im Bio-Anbau kurz vorher den Acker einmal maschinell abflämmen und schon herangewachsenes Unkraut beseitigen. Das spart einen ganzen Arbeitsgang für das Jäten.
Das Malvenfeld ist abgeerntet, die Blätter umgeladen auf einen Transportwagen, über Serpentinen geht es hinunter ins Tal. Jetzt muss es noch einmal schnell gehen, denn die Blätter bleiben nicht einfach wie Heu in der Sonne liegen, sondern werden noch am selben Tag in der Anlage der Genossenschaft Valplantes kontrolliert getrocknet. Und hier folgt auch ein letzter und wichtiger Schritt des Kräuteranbaus: die Dokumentation. Noch einmal Fabien Fournier:
"Jede Ernte von jeder Parzelle von jedem Produzenten ist separat getrocknet, die Absackung ist separat gemacht und jeder Posten hat eine eigene Nummer. Wir haben die Rückverfolgbarkeit sauber von den Parzellen bis zu dem Bonbon."