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Bergischer Handball-Club schafft Besucherrekord
"Kein steriles Hochglanzprodukt"

Mehr als 12.000 Zuschauer beim Spiel gegen THW Kiel - damit hat der kleine Bergische Handball-Club einen neuen Besucherrekord aufgestellt. Der Verein sei authentisch und komme bei den Fans gut an, sagte Reporter Daniel Neuhaus im DLF. Solche Besucherzahlen seien im Handball jedoch trotzdem "einzelne Ausreißer nach oben".

Daniel Neuhaus im Gespräch mit Bastian Rudde |
    Handball, Bundesliga, 19. Spieltag, SC Magdeburg - Bergischer HC 38:32, am 23.12.2014 in der Getec-Arena in Magdeburg (Sachsen-Anhalt). Trainer Sebastian Hinze vom Bergischen HC.
    Sebastian Hinze (Mitte) trainiert den Bergischen HC. (dpa / picture alliance / Jens Wolf )
    Die mehr als 12.000 verkauften Tickets für den "Christmas Fight" zwischen dem Bergischen HC und dem THW Kiel am 27.12.2015 in der Kölner Lanxess-Arena stellen einen neuen Besucherrekord für die Handball-Bundesliga dar - und lösen den bisherigen Rekord von 11.000 Zuschauern ab, die im August 2015 das Auftaktspiel zur 50. Bundesliga-Saison zwischen VFL Gummersbach und THW Kiel in der Dortmunder Westfalenhalle verfolgten.
    Fünfstellige Zuschauerzahlen sind eher die Ausnahme
    Jagt also in der Handball-Bundesliga bald ein Besucherrekord den nächsten? Dieser Eindruck könnte entstehen, sei allerdings falsch, sagte Reporter Daniel Neuhaus in der Sendung "Sport am Sonntag": "Das sind einzelne Ausreißer nach oben zu besonderen Anlässen." Solche Besucherzahlen könnten im Handball nicht regelmäßig jedes Wochenende erreicht werden. "Der VFL Gummersbach zum Beispiel hat eigene Halle mit Platz für 4.000 Zuschauer - das ist die Größenordnung, in der Handball wirtschaftlich gesund funktionieren kann."
    "Authentisches Projekt"
    Daniel Neuhaus lobte jedoch die Strategie des Bergischen HC, der erst 2006 aus einer Teilfusion der Handball-Clubs SG Solingen und LTV Wuppertal hervorging. "Es steckt viel Herzblut in diesem Projekt, es ist ein echtes, authentisches Projekt" - was die Fans wiederum zu schätzen wüssten. Sportlich allerdings spielt der Bergische HC derzeit gegen den Abstieg, was auch an der schwierigen finanziellen Situation des Vereins liege: "Kiel, Flensburg oder die Rhein-Neckar-Löwen spielen in ihrer eigenen Liga - diese Vereine haben viermal so viel Geld wie der Bergisch HC, der mit 2,6 Mio Euro einen der kleinsten Etats der Liga hat."
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