
Die mehr als 12.000 verkauften Tickets für den "Christmas Fight" zwischen dem Bergischen HC und dem THW Kiel am 27.12.2015 in der Kölner Lanxess-Arena stellen einen neuen Besucherrekord für die Handball-Bundesliga dar - und lösen den bisherigen Rekord von 11.000 Zuschauern ab, die im August 2015 das Auftaktspiel zur 50. Bundesliga-Saison zwischen VFL Gummersbach und THW Kiel in der Dortmunder Westfalenhalle verfolgten.
Fünfstellige Zuschauerzahlen sind eher die Ausnahme
Jagt also in der Handball-Bundesliga bald ein Besucherrekord den nächsten? Dieser Eindruck könnte entstehen, sei allerdings falsch, sagte Reporter Daniel Neuhaus in der Sendung "Sport am Sonntag": "Das sind einzelne Ausreißer nach oben zu besonderen Anlässen." Solche Besucherzahlen könnten im Handball nicht regelmäßig jedes Wochenende erreicht werden. "Der VFL Gummersbach zum Beispiel hat eigene Halle mit Platz für 4.000 Zuschauer - das ist die Größenordnung, in der Handball wirtschaftlich gesund funktionieren kann."
"Authentisches Projekt"
Daniel Neuhaus lobte jedoch die Strategie des Bergischen HC, der erst 2006 aus einer Teilfusion der Handball-Clubs SG Solingen und LTV Wuppertal hervorging. "Es steckt viel Herzblut in diesem Projekt, es ist ein echtes, authentisches Projekt" - was die Fans wiederum zu schätzen wüssten. Sportlich allerdings spielt der Bergische HC derzeit gegen den Abstieg, was auch an der schwierigen finanziellen Situation des Vereins liege: "Kiel, Flensburg oder die Rhein-Neckar-Löwen spielen in ihrer eigenen Liga - diese Vereine haben viermal so viel Geld wie der Bergisch HC, der mit 2,6 Mio Euro einen der kleinsten Etats der Liga hat."
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