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Bericht der Bundesregierung
Zahl der Drogentoten ist leicht gestiegen

Die Zahl der Drogentoten in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Außerdem gibt es deutlich mehr Straftaten im Zusammenhang mit illegalen Rauschmitteln. Besonders synthetische Drogen wie Crystal Meth gewannen an Bedeutung.

21.04.2015
    Päckchen mit Neuen Psychoaktiven Stoffen, sogenannte Legal-High-Produkte.
    Besonders stark gestiegen ist die Anzahl der Todesfälle nach dem Konsum von sogenannten Legal-High-Produkten. (picture alliance / dpa / Pauline Willrodt)
    Mehr als 1.000 Menschen starben nach der Einnahme von Rauschmitteln, wie aus dem Drogenbericht der Bundesregierung hervorgeht. Das sind drei Prozent mehr als 2013. Dabei gingen Todesfälle im Zusammenhang mit Heroin, Kokain oder Crack zurück. Auffällig sei dagegen die Zunahme der Todesfälle nach dem Konsum von Crystal Meth und Neuer Psychoaktiver Stoffe (NPS).
    Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), stellt bei einer Pressekonferenz in Berlin den Drogen- und Suchtbericht 2014 vor.
    Mortler sagt: "Jeder Todesfall ist ein Todesfall zuviel" (picture alliance / dpa / Bernd von Jutrczenka)
    Zudem stieg die Zahl der von der Polizei erfassten Fälle von Rauschgiftkriminalität deutlich um zehn Prozent auf fast 277.000. Es gebe zudem mit 20.120 fünf Prozent mehr Menschen, die erstmals als Konsumenten harter Drogen auffällig wurden.
    Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), sprach insgesamt von einem "getrübten Blick" auf eine langfristig positive Entwicklung. Bis 2013 sei die Zahl der Drogentoten deutlich zurückgegangen. Sie kündigte an, Präventionsprogramme vor allem gegen Crystal Meth und andere synthetische Drogen auszubauen.
    Gesetz zur Bekämpfung von "Legal Highs"
    Auch der gestiegene Konsum der NPS, sogenannten Legal Highs, bereitet Mortler Sorgen. Zu diesen Stoffen zählen etwa Badesalze, Kräutermischungen oder Substanzen aus Deodorants und Lufterfrischern. Diese sind von der Drogengesetzgebung noch nicht erfasst und damit legal. Ein neues Gesetz soll den Handel mit solchen Stoffen leichter unter Strafe stellen.
    Allerdings muss dafür jede einzelne Substanz im Betäubungsmittelgesetz aufgeführt werden. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) wurden in Deutschland rund 1.500 verschiedene Produkte mit rund 160 unterschiedlichen psychoaktiven Stoffen registriert. BKA-Präsident Holger Münch forderte ein neues Verfahren, um den rasant steigenden Handel schnell zu unterbinden.
    (hba/ach)