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Bericht des Weltklimarats
Armut, Hunger und Bürgerkriege

Die Erderwärmung könnte nach einem neuen Bericht des Weltklimarats dramatischere Folgen haben als bislang bekannt: Die Gefahr von Armut, Hunger und Bürgerkriegen wächst. Erste Auswirkungen des Klimawandels sind schon jetzt spürbar.

    Der jüngste Bericht des Weltklimarats lässt wenig Raum für Hoffnung: In Yokahama präsentierte der Rat ein apokalyptisch anmutendes Szenario: Die Erderwärmung werde nicht nur Folgen für das Klima haben, sondern berge auch das Risiko für Armut, Hunger und Bürgerkrieg. Besonders besorgniserregend: Der Ausstoß von CO2 habe bereits seit drei Jahrzehnten eine Kettenreaktion ausgelöst, heißt es in dem Bericht des Weltklimarats. Die Folgen der Erderwärmung seien mit einer immer größeren Wahrscheinlichkeit "unumkehrbar", sagte der Vorsitzende des UN-Klimarates, Rajendra Pachauri, am Montag bei der Vorstellung des Reports.
    Gletscher verschwinden
    Gletscher gehen zurück, Polkappen schmelzen, der Meeresspiegel steigt - weltweit im Vergleich zu vor 100 Jahren um 19 Zentimeter. Schon jetzt sind arktische Gewässer und Korallenriffe irreparabel geschädigt. Viele Tieren und Pflanzen hätten ihre Lebensräume bereits verlagert, stellt der Bericht fest.
    Der Klimawandel betrifft zuerst am Meer gelegene Großstädte, von denen es besonders viele in Asien gibt: Hongkong, Manila, Tokio würden immer häufiger von schweren Wirbelstürmen heimgesucht - aber auch von Hitzewellen, sagte Japans WWF-Präsident Tsunenari Tukugawa.
    Weniger Nahrung für mehr Menschen
    In seinem Bericht warnt der Weltklimarat eindringlich vor den Folgen des Klimawandels für den Menschen. Der Bericht spricht von Toten durch Hitzschlag, von Hungermigration und am Ende von gewaltsamen Konflikten um Wasser und Brot. Das sei keine Fantasie. Seriöse Prognosen sagen: Die Produktion von Grundnahrungsmitteln wie Weizen, Mais und Reis werde in absehbarer Zeit um zwei Prozent zurückgehen, während die Weltbevölkerung im selben Zeitraum um 14 Prozent wächst.
    Langfristiger Einsatz für den Klimaschutz
    Angesichts der Veröffentlichung des Weltklimaratberichts hat die Bundesregierung die Bedeutung des Kampfes gegen den Klimawandel betont. Er sei eine "überragende Aufgabe", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Es handele sich hierbei nicht nur um eine politische, sondern um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Bundesregierung stehe zu ihren Zusagen sich langfristig für den Klimaschutz einzusetzen.