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Nach Messerangriff in Mannheim
Bericht: Innenministerium prüft Abschiebungen nach Afghanistan

Das Bundesinnenministerium prüft einem Medienbericht zufolge, ob und wie Abschiebungen nach Afghanistan möglich sind.

    Baden-Württemberg, Mannheim: Zahlreiche Personen, darunter Polizisten, stehen in unmittelbarer Nähe des Tatorts vor niedergelegten Kerzen und Blumen.
    Mannheim: Trauer um bei Messerattentat getöteten Polizisten (René Priebe/pr-video/dpa)
    Die Nachrichtenagentur Reuters bezieht sich auf Angaben aus Ministeriumskreisen. Bei Straftätern und Gefährdern müsse das Sicherheitsinteresse Deutschlands gegenüber dem Bleibeinteresse des Betroffenen überwiegen, hieß es in dem Bericht. Zugleich wird angesichts der Sicherheitslage und den in Afghanistan regierenden Taliban vor Illusionen gewarnt. Forderungen nach Abschiebungen kamen auch aus SPD, FDP und der Union.
    Auslöser ist die Messerattacke von Mannheim. Der Angreifer ist Afghane und lebt trotz abgelehntem Asylantrag seit 2014 in Deutschland. Er hatte am vergangenen Freitag mehrere Menschen bei einer islamkritischen Veranstaltung attackiert. Ein Polizist wurde dabei mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt und erlag seinen Verletzungen. Der Angreifer wurde von der Polizei angeschossen und ist weiterhin nicht vernehmungsfähig. Am Abend fand in der Nähe des Tatorts eine Kundgebung statt, an der sich rund 8.000 Menschen beteiligten.
    Diese Nachricht wurde am 04.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.