Die Unternehmen blicken schon seit Anfang Januar zurück auf das letzte Quartal in 2015. Von den 500 Firmen aus dem S&P 500 Index haben bereits 144 ihre Quartalszahlen veröffentlicht. Nach Halbzeit der Berichtsaison sieht es zumindest für die Unternehmen im wichtigsten und breitesten Index durchwachsen aus, sagt Sam Stovall vom Informationsdienstleister S&P Capital IQ in New York.
"Die Sorge ist, dass der erwartete Verlust von rund sechs Prozent wahr wird und sieben von den zehn S&P-Sektoren wie befürchtet Verluste melden werden. "
Erschwerte Geschäfte
Böses schwant derzeit auch bei dem Blick auf den Dow Jones, nachdem Schwergewichte wie Apple und Boeing die Erwartungen der Analysten im Vorfeld enttäuscht haben. Die Gründe für das schlechte Abschneiden sind vor allem in zwei Entwicklungen begründet, sagt Stovall:
"Den größten Einfluss wird der 40 prozentige Abfall des Ölpreises haben. Hinzu kommt, dass der Dollar um zehn Prozent zugelegt hat. Die Hälfte der Umsätze der S&P-Unternehmen kommt aus Übersee, bei den Tech-Unternehmen sind es sogar 60 Prozent - das hat das Geschäft im vergangenen Quartal erschwert."
Der starke Dollar macht alles, was Konsumenten im Ausland kaufen, teurer. Schaut man sich das Gewinnwachstum des gesamten Tech-Sektors in dieser Berichtsaison an, steht das bislang bei minus 3,3 Prozent.
Facebooks Ergebnisse haben da am Mittwochabend für einen Hoffnungsschimmer gesorgt: mit einem Umsatz pro Nutzer von 3,73 Dollar, mehr als erwartet.
Energiesektor auf dem absteigenden Ast
Der größte Verlierer in dieser Berichtsaison aber ist der Energiesektor. 74 Prozent geht es in den Gewinnen im Vergleich zum Vorjahresquartal da nach unten.
Bislang scheint sich diese Berichtsaison in den Trend der Umsatz-Rezession einzureihen: Vom ersten bis zum vierten Quartal 2015 sind die Umsatze der 500 S&P 500 gelisteten Unternehmen gefallen.
"Die Investoren schauen natürlich auf den Trend für 2016. Die größte Sorge ist, dass der weiter nach unten zeigt, so wie in 2015. Und da fragen sich viele Investoren, sehen die Ergebnisse nun so schlecht aus, weil der Aktienmarkt an sich schwach war und die Analysten zu negative Erwartungen hegen oder haben sie recht?"
