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NS-Opfer
Berlin bekommt sechs weitere Stolpersteine für schwarze Menschen

Sechs "Stolpersteine" sollen ab kommender Woche in Berlin die Erinnerung an weitere schwarze Menschen wach halten, die Opfer des Nationalsozialismus geworden sind.

    Eine Blume liegt neben einem "Stolperstein" in Berlin.
    Ein "Stolperstein" in Berlin. (picture alliance / dpa / Florian Schuh)
    Die kleinen goldfarbenen Gedenktafeln, die als Pflastersteine in den Boden eingelassen werden, sind für sechs Menschen bestimmt, die einst eine Zeit lang im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg gewohnt hatten und von den Nazis verfolgt worden waren. Es handelt sich um Ludwig M'bebe Mpessa, Hans-Joachim und Zoya Gertrud Aqua Kaufmann sowie um Benedikt Gambé, Charlotte Rettig und Erika Diek, später Ngambi ul Kuo. Um letztere geht es auch in der Ausstellung "Auf den Spuren der Familie Diek. Geschichten Schwarzer Menschen in Tempelhof-Schöneberg".
    Initiator der Verlegung sind die Museen Tempelhof-Schöneberg. Der Sprecher der "Initiative schwarzer Menschen in Deutschland", Della, erklärte, die sechs Stolpersteine, seien ein wichtiger und längst überfälliger Schritt. Die neuen Stolpersteine sind nicht die ersten, die in Berlin für schwarze NS-Opfer gesetzt werden. Das geschah vor etwa zwei Jahren.
    Stolpersteine sind Pflastersteine, die mit einer Messingtafel versehen sind, auf der Namen und Lebensdaten vor allem der jüdischen aber auch anderer Opfer eingraviert sind. Das Projekt des Künstlers Gunter Demnig gilt als das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Die Steine werden seit 1996 vor den einstigen Wohnungen der Opfer im Straßen- oder Gehwegpflaster verlegt.
    Diese Nachricht wurde am 04.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.