Freitag, 26. April 2024

Archiv

Berlin
Drei Strafanzeigen gegen islamistischen Prediger

In Berlin-Neukölln sorgt die frauenfeindliche Predigt eines Imams in einer Moschee für Aufregung. Inzwischen sind drei Strafanzeigen wegen Volksverhetzung gegen den islamischen Geistlichen gestellt worden. Er hatte Frauen jegliches Selbstbestimmungsrecht abgesprochen.

04.02.2015
    Die Al-Nur-Moschee in Neukölln.
    Die Al-Nur-Moschee in Neukölln. (imago)
    Die drei Anzeigen wegen Verdachts der Beleidigung, Verdachts der Volksverhetzung und Verdachts der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten stammten vom Türkischen Bund Berlin-Brandenburg, dem Linke-Abgeordneten Hakan Tas und einem Bürger, sagte Polizeisprecher Stefan Redlich. Bei der Staatsanwaltschaft lagen die Strafanzeigen noch nicht vor.
    Der ägyptische Gast-Prediger hatte am 23. Januar in der Al-Nur-Moschee in Berlin-Neukölln die völlige Unterordnung der Frau unter den Mann im Islam gepredigt. Sie dürfe sich ihm niemals beim Sex verweigern und ohne seine Erlaubnis nicht das Haus verlassen oder arbeiten. Die Anzeiger sahen darin eine Aufstachelung zum Hass gegen Frauen und zu Gewalttaten wie einer Vergewaltigung, wenn sich die Frau dem Mann verweigere.
    Bei Salafisten beliebt
    Offenbar hat die bei Salafisten beliebte Al-Nur-Moschee erste Konsequenzen gezogen. Wie der Vorstand der Moschee, Izzeldin Hammad, der Nachrichtenagentur epd sagte, wird der in der Kritik stehende Imam Abdel Meoz Al-Eila keine weiteren Predigten halten.
    Der ultrakonservative Sheik Al-Eila tritt nach Angaben des Verfassungsschutzes seit Dezember 2014 als Gastprediger in der Al-Nur-Moschee auf. Sie ist laut Verfassungsschutz Treffpunkt von Anhängern der salafistischen Islam-Interpretation. In Berlin gehören der Szene den Angaben zufolge etwa 620 Personen an, davon gelten rund 330 als gewaltorientiert.
    (pg/ach)