Nahost
Berlin, Paris und London: "Humanitäre Katastrophe im Gazastreifen muss jetzt enden"

Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben die israelische Regierung dazu aufgerufen, alle Beschränkungen für humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen aufzuheben. Die humanitäre Katastrophe müsse jetzt enden, erklärten Bundeskanzler Merz, Präsident Macron und Premierminister Starmer in einer gemeinsamen Mitteilung.

    Der französische Präsident Emmanuel Macron (links) mit dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz und dem britischen Premierminister Keir Starmer
    Der französische Präsident Emmanuel Macron (links) mit dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz und dem britischen Premierminister Keir Starmer (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Kin Cheung)
    Zudem riefen sie zu einem sofortigen Waffenstillstand in dem Palästinensergebiet und zur bedingungslosen Freilassung aller Geiseln auf. In der Erklärung hieß es weiter, man stehe bereit, um Prozess anzustoßen, der zu einem dauerhaften Frieden und zu langfristiger Sicherheit für alle Israelis, Palästinenser und die gesamte Region führre.
    Zuvor hatten die USA und Israel ihre Delegationen aus den indirekten Gesprächen mit der Hamas in Doha über einen Waffenstillstand abgezogen. Der israelische Ministerpräsident Netanjahu sagte, man erwäge nun andere Optionen, um die Geiseln nach Hause zu bringen und die Herrschaft der Hamas zu beenden. US-Präsident Trump erklärte, die Hamas wolle keine Einigung.

    Gespräche über Waffenstillstand abgebrochen

    Die Äußerungen folgten auf den Abzug der israelischen und US-amerikanischen Delegationen von den Gesprächen in Doha. Der US-Gesandte Witkoff hatte der Hamas die Schuld an der Sackgasse gegeben, was Netanjahu bestätigte. Die Hamas wies die Darstellung zurück und erklärte, die Unterhändler hätten Fortschritte gemacht. Der nun offenbar gescheiterte Vorschlag sah eine 60-tägige Feuerpause vor. Während dieser Zeit hätten zusätzliche Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen und ein Teil der verbliebenen 50 Geiseln im Austausch gegen palästinensische Gefangene freikommen sollen.
    Diese Nachricht wurde am 25.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.