
Die Berliner Polizei ist am Dienstagmorgen mit einer Razzia gegen mutmaßliche Unterstützer von radikalen Islamisten in Syrien vorgegangen. Hunderte Beamte durchsuchten einen Moscheeverein und sieben Wohnungen. Wie ein Sprecher mitteilte, laufen die Ermittlungen wegen der Planung schwerer staatsgefährdender Gewalttaten seit Monaten.
Die Durchsuchungen stünden nicht im Bezug zu dem Angriff mit einem Messer auf eine Kolleginnen in Spandau vergangene Woche, teilte die Polizei über Twitter mit.
Ein 41-jähriger Iraker hatte mit einem Messer auf eine Polizistin eingestochen und war danach von der Polizei erschossen worden. Er war 2008 vom Oberlandesgericht Stuttgart wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation und versuchter Beteiligung an einem Mord zu acht Jahren Haft verurteilt worden; im März 2013 kam er nach Verbüßung der Haft frei.
Al Khalil-Moschee im Zentrum der Ermittlungen
Die aktuellen Ermittlungen betreffen laut der Berliner Polizei einen 51-jährigen Marokkaner. Dieser soll andere angestiftet haben, sich in Syrien mit "militant-jihadistischen Gruppen am bewaffneten Kampf gegen das Assad-Regime zu beteiligen". Ermittelt werde auch gegen einen 19-jährigen Mazedonier, der im Verdacht stehe, sich derzeit in Syrien am "bewaffneten Kampf militant-jihadistischer Gruppen zu beteiligen".
Im Zentrum der Durchsuchungen steht die etwa 2.000 Quadratmeter große Ibrahim Al Khalil-Moschee in der Colditzstraße. Sie gilt laut Verfassungsschutzbericht 2014 als Hochburg von Salafisten, wie Polizeisprecher Stefan Redlich sagte. In den Wohnungen werden Kontaktpersonen der beiden Hauptverdächtigen vermutet.
(bor/tgs)