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Berliner Gesprächskonzerte "musica reanimata"
Guillermo Graetzer und Samuel Adler

Amerika galt als sicheres Ziel, als es 1938 notwendig war, aus Deutschland zu fliehen. Wilhelm Graetzer gelangte mit seinen Eltern nach Argentinien, Samuel Adler in die Vereinigten Staaten. Dank guter Integration konnten beide das Musikleben ihrer neuen Heimatländer bereichern.

Am Mikrofon: Georg Beck |
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    Samuel Adler im Sommer 2018 im Konzerthaus Berlin (Georg Beck)
    Für die Betroffenen bedeutete ein Exil in Amerika meist einen Neuanfang wenn nicht gar einen Knick in der Karriere. Das Musikleben Nord- und Südamerikas wurde durch die Vertreibung jüdischer Künstler aus Mitteleuropa allerdings sehr bereichert – vor allem bei gelingender Integration.
    Wilhelm Grätzer (1914-1993), der sich in Argentinien Guillermo Graetzer nannte, war so ein Glücksfall. Er hatte bei Ernst Lothar, Paul Hindemith und Hans Boettcher in Berlin und bei Schönbergs Schüler Paul Amadeus Pisk in Wien studiert. Ende 1938 flohen seine Eltern mit ihm nach Buenos Aires, wo er später als Pädagoge und Komponist einflussreich war.
    Samuel Adler zum 90. Geburtstag
    Samuel Adler, 1928 als Sohn eines Mannheimer Kantors geboren, gelangte 1938 in die Vereinigten Staaten. Als Soldat kehrte er 1951 nach Deutschland zurück und gründete dort das 7th Army Symphony Orchestra, das mit Konzerten erfolgreich zur deutsch-amerikanischen Verständigung beitrug.
    Die Sendung bietet Ausschnitte aus den Gesprächskonzerten vom 3. Mai und 21. Juni März 2018 im Konzerthaus Berlin. Samuel Adler war anlässlich seines 90. Geburtstags bei musica reanimata selbst als Gesprächsgast dabei.
    Diese Sendung finden Sie nach Ausstrahlung 30 Tage lang in unserer Mediathek.