
Der Epidemiologe Daniel Sagebiel vom Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales sagte dem "Tagesspiegel", dabei gehe es um den Vorschlag, die Tigermücke so zu bekämpfen, wie es anderswo erfolgreich getan werde - etwa in Baden-Württemberg oder Rheinland-Pfalz. Dazu gehöre, in betroffenen Gebieten potenzielle Brutstätten zu beseitigen und in bestimmten Fällen ein biologisches Larvizid einzusetzen. Dabei handelt es sich um ein Mittel, das die Mückenlarven tötet. Sagebiel bedauere, dass viele Bezirksämter das Mittel nicht zur Verfügung stellten. Einige Gesundheitsämter seien der Ansicht, es den betroffenen Gartenbesitzern selbst zu überlassen, ob und wie sie gegen die Tigermücke vorgehen.
Der Epidemiologe warnte zudem, für die erfolgreiche Bekämpfung gebe es in Berlin nur noch ein enges Zeitfenster. Schon in den nächsten Jahren könnte sich die Population der Tigermücke so stark verbreitet haben, dass gefährliche Infektionen mit tropischen Krankheiten drohen, die bislang nur von Reisenden nach Berlin gebracht würden.
Die Asiatische Tigermücke überträgt in südlicheren Regionen regelmäßig Viren, die Tropenkrankheiten wie Dengue, West-Nil-, Chikungunya- und Zika-Fieber auslösen können. Einige Umweltschützer krisieren den Larvizid-Einsatz gegen Tigermücken wegen möglicher unerwünschter Langzeitfolgen.
Diese Nachricht wurde am 10.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.