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Bernhard Schmidt

Große Teleskope haben meist ein kleines Blickfeld. In der Regel ist in ihnen nicht einmal der komplette Vollmond zu sehen, sondern nur ein kleiner Ausschnitt davon. Solche Instrumente sind wenig geeignet, um den Himmel großflächig zu überwachen.

Von Dirk Lorenzen | 01.12.2009
    Der aus Estland stammende Optiker Bernhard Schmidt probierte sich Ende der 20er-Jahre an der Bergedorfer Sternwarte bei Hamburg daran, den Astronomen endlich Überblick zu verschaffen. Er entwickelte eine Korrekturplatte, die am Objektiv eines Spiegelteleskops angebracht wurde. Mit ihrer Hilfe ließen sich großflächige scharfe Aufnahmen machen – und zwar von Himmelsbereichen, die etwa zwölf Vollmonddurchmesser im Quadrat groß sind.

    Bernhard Schmidt galt als ebenso kauzig wie genial. Obwohl er als Jugendlicher bei Sprengstoffexperimenten einen Arm verloren hatte, war er technisch äußerst versiert.

    Für die Astronomie war das Schmidt-Teleskop ein enormer Durchbruch. Ob beim Erfassen von Kleinplaneten nahe der Erde, bei der systematischen Suche nach Schwarzen Löchern im Innern von Galaxien oder dem Aufspüren ungewöhnlicher Sterne: Stets spielen Schmidt-Teleskope eine große Rolle.

    Selbst heute noch kommt diese Technik zum Einsatz, etwa auf dem NASA-Satelliten Kepler, der nach erdähnlichen Planeten bei fernen Sternen sucht.

    Am 1. Dezember 1935 ist Bernhard Schmidt in Bergedorf im Alter von 56 Jahren gestorben. Er wurde auf dem Friedhof neben seiner früheren Wirkungsstätte beerdigt. Eine kleine Pforte führt direkt vom Sternwartengelände zu seinem Grab.

    Informationen zu Leben und Werk von Bernhard Schmidt

    Das Schmidt-Museum der Hamburger Sternwarte