" Mit dem neuen Schulgesetz sind ungleich mehr Dinge auf die Grundschule gekommen, auch auf die anderen Schulen, die man als Schulleitungsteam allein gar nicht mehr bewältigen kann. "
Elisabeth Schuhenn hat im letzten Jahr die Leitung der Kölner Grundschule am Manderscheider Platz übernommen. Fast zwei Jahre lang fand sich niemand für diesen Posten - wie an vielen anderen Grundschulen auch. Nun ist sie Chefin eines Betriebs mit zwölf Lehrerinnen und über 300 Schülerinnen und Schülern, verantwortlich für den ganzen Betrieb, einschließlich des Gebäudes und nun auch noch der Nachmittagsbetreuung der Schulkinder
" Also, die ganze Organisationsstruktur, die mit Schule zusammenhängt, und was für uns im Augenblick sehr viel Arbeitszeit bindet ist die Ganztagsschule, das Einrichten der offenen Ganztagsschule. Ich habe zum Beispiel mein Arbeitszimmer komplett in die Schule verlagert, weil ich sowieso an allen Tagen mindestens bis halb fünf hier bin. Denn um 16 Uhr verlässt das letzte Kind das Schulgelände und ich finde es für mich als Schulleiterin schon wichtig, auch solange, es ist für mich auch eine Pflicht, solange auf dem Schulgelände zu sein, wie auch die Kinder da sind. Diese Ansprechbarkeit ist auf alle Fälle eine ganz wichtige Aufgabe, ansprechbar für Kinder, ansprechbar für Kolleginnen, ansprechbar für Eltern. "
Früher war es nicht viel mehr als eine ehrenvolle Beförderung, Schulleiterin zu werden, es war eine Auszeichnung für besonders gute Lehrerinnen. Als Glied in der Befehlkette holte sie sich die Weisungen vom Schulrat und erstattete ihm Bericht. Sie repräsentierte die Schule nach außen, leitete die Konferenzen, aber redete den Kolleginnen nicht groß in ihre Arbeit herein. Heute ist Schulleitung eine Management-Aufgabe, die mit richtig viel Arbeit verbunden ist - und mit wenig materieller Anerkennung, zumindest an den Grundschulen - und das sind nun mal etwa die Hälfte aller Schulen. Da bekommt man vielleicht 200 Euro mehr im Monat, und muss immer noch 20 Stunden Unterricht geben. Was gehört zu ihren Aufgaben?
" Personalmanagement, dann auch wie organisiere ich so ein Büro, welche Organisationsstrukturen gibt's, um das möglichst effektiv auch zu handeln. Man muss einfach auch Spaß haben am organisieren. Wenn man dann in die Mittagszeit ins Büro kommt ist es glaube ich schlecht für einen Schulleiterin, wenn sie dann Angst davor hat, sich für ein paar Stunden an den Schreibtisch zu setzen und in Dinge abzuarbeiten, Telefonate zuführen, E-Mails abzufragen, Kontakt zum Schulverwaltungsamt aufzunehmen, da sind sehr viele Bereiche, die jetzt gerade durch die Ganztagsschulen dazugekommen sind. Jeden Tag passieren Dinge, es ist nicht so ein geplanter Alltag. Also, Flexibilität ist sicherlich eine ganz wichtige Sache. Man kommt morgens in die Schule, und weiß nicht wie der Tag läuft, was einen so alles erwartet. "
In Nordrhein-Westfalen, und bald auch in anderen Bundesländern, übernehmen die Schulleiter künftig die Personalführung. Die Schulkonferenzen stellen die Lehrer ein, die Schulleiter müssen sie beurteilen, sie sind für ihre Verbeamtung und für Beförderungen zuständig. Dazu müssen sie sich im Personalrecht auskennen, aber das ist noch das Wenigste, meint Elisabeth Schuhenn.
" Man muss sehr viel führen, vor allem, wenn man Kolleginnen hat, die vielleicht psychisch überfordert sind, was auch nicht selten der Fall ist, dass man versucht, die zu stützen, man muss aber auch Dinge einfach einfordern. Es gibt auch einfach Dinge, wo man einen Schlussstrich ziehen muss und sagt, so, hier geht's jetzt lang, auch ne Kollegin zum Konfliktgespräch bitten muss, um einfach gewisse Dinge ganz klar anzusprechen und ne klare Spur auch vorzugeben. "
Erst, als sie schon Schulleiterin war durfte Elisabeth Schuhenn an einer Fortbildung teilnehmen, in der sie etwas über Organisations- und Personalentwicklung, Leitungs- und Verwaltungs-Know-how lernen konnte. Das wird sich nun ändern, zumindest in Nordrhein-Westfalen. Hier muss man künftig an einer Fortbildung teilnehmen und sich dann einem Assessment-Verfahren unterziehen, um in eine Liste der Personen aufgenommen zu werden, die als Schulleiter in Frage kommen. Aus dieser liste dürfen dann die Schulkonferenzen, also Lehrer und Eltern, an weiterbildenden Schulen auch die Schüler ihre künftigen Leiter auswählen.
Eine Schule zu führen ist etwas anderes als ein Warenhaus oder eine Kfz-Werkstatt zu managen:
" Ich glaube, dass viele Schulleiter, die sich auf eine Schulleiterstelle bewerben, einen Traum von Schule haben, gehen sie natürlich auch gerne umsetzen wollen. Bei mir ist es zum Beispiel, die habe ich auch immer noch im Kopf, und ich sehe da auch ganz viel Potenzial, ganz konkret hier war uns einer Schule im musischen Bereich. "
" Also, man muss auf alle Fälle eine gute Lehrerin sein, denn [...] man hat auf alle Fälle als Schulleiterin eine gewisse Vorbildfunktion im Unterricht in selber. Ich kann nicht Dinge von Kolleginnen erwarten, die Umsetzung der neuen Lehrpläne aber, wenn ich das selber nicht kann. "
Elisabeth Schuhenn hat im letzten Jahr die Leitung der Kölner Grundschule am Manderscheider Platz übernommen. Fast zwei Jahre lang fand sich niemand für diesen Posten - wie an vielen anderen Grundschulen auch. Nun ist sie Chefin eines Betriebs mit zwölf Lehrerinnen und über 300 Schülerinnen und Schülern, verantwortlich für den ganzen Betrieb, einschließlich des Gebäudes und nun auch noch der Nachmittagsbetreuung der Schulkinder
" Also, die ganze Organisationsstruktur, die mit Schule zusammenhängt, und was für uns im Augenblick sehr viel Arbeitszeit bindet ist die Ganztagsschule, das Einrichten der offenen Ganztagsschule. Ich habe zum Beispiel mein Arbeitszimmer komplett in die Schule verlagert, weil ich sowieso an allen Tagen mindestens bis halb fünf hier bin. Denn um 16 Uhr verlässt das letzte Kind das Schulgelände und ich finde es für mich als Schulleiterin schon wichtig, auch solange, es ist für mich auch eine Pflicht, solange auf dem Schulgelände zu sein, wie auch die Kinder da sind. Diese Ansprechbarkeit ist auf alle Fälle eine ganz wichtige Aufgabe, ansprechbar für Kinder, ansprechbar für Kolleginnen, ansprechbar für Eltern. "
Früher war es nicht viel mehr als eine ehrenvolle Beförderung, Schulleiterin zu werden, es war eine Auszeichnung für besonders gute Lehrerinnen. Als Glied in der Befehlkette holte sie sich die Weisungen vom Schulrat und erstattete ihm Bericht. Sie repräsentierte die Schule nach außen, leitete die Konferenzen, aber redete den Kolleginnen nicht groß in ihre Arbeit herein. Heute ist Schulleitung eine Management-Aufgabe, die mit richtig viel Arbeit verbunden ist - und mit wenig materieller Anerkennung, zumindest an den Grundschulen - und das sind nun mal etwa die Hälfte aller Schulen. Da bekommt man vielleicht 200 Euro mehr im Monat, und muss immer noch 20 Stunden Unterricht geben. Was gehört zu ihren Aufgaben?
" Personalmanagement, dann auch wie organisiere ich so ein Büro, welche Organisationsstrukturen gibt's, um das möglichst effektiv auch zu handeln. Man muss einfach auch Spaß haben am organisieren. Wenn man dann in die Mittagszeit ins Büro kommt ist es glaube ich schlecht für einen Schulleiterin, wenn sie dann Angst davor hat, sich für ein paar Stunden an den Schreibtisch zu setzen und in Dinge abzuarbeiten, Telefonate zuführen, E-Mails abzufragen, Kontakt zum Schulverwaltungsamt aufzunehmen, da sind sehr viele Bereiche, die jetzt gerade durch die Ganztagsschulen dazugekommen sind. Jeden Tag passieren Dinge, es ist nicht so ein geplanter Alltag. Also, Flexibilität ist sicherlich eine ganz wichtige Sache. Man kommt morgens in die Schule, und weiß nicht wie der Tag läuft, was einen so alles erwartet. "
In Nordrhein-Westfalen, und bald auch in anderen Bundesländern, übernehmen die Schulleiter künftig die Personalführung. Die Schulkonferenzen stellen die Lehrer ein, die Schulleiter müssen sie beurteilen, sie sind für ihre Verbeamtung und für Beförderungen zuständig. Dazu müssen sie sich im Personalrecht auskennen, aber das ist noch das Wenigste, meint Elisabeth Schuhenn.
" Man muss sehr viel führen, vor allem, wenn man Kolleginnen hat, die vielleicht psychisch überfordert sind, was auch nicht selten der Fall ist, dass man versucht, die zu stützen, man muss aber auch Dinge einfach einfordern. Es gibt auch einfach Dinge, wo man einen Schlussstrich ziehen muss und sagt, so, hier geht's jetzt lang, auch ne Kollegin zum Konfliktgespräch bitten muss, um einfach gewisse Dinge ganz klar anzusprechen und ne klare Spur auch vorzugeben. "
Erst, als sie schon Schulleiterin war durfte Elisabeth Schuhenn an einer Fortbildung teilnehmen, in der sie etwas über Organisations- und Personalentwicklung, Leitungs- und Verwaltungs-Know-how lernen konnte. Das wird sich nun ändern, zumindest in Nordrhein-Westfalen. Hier muss man künftig an einer Fortbildung teilnehmen und sich dann einem Assessment-Verfahren unterziehen, um in eine Liste der Personen aufgenommen zu werden, die als Schulleiter in Frage kommen. Aus dieser liste dürfen dann die Schulkonferenzen, also Lehrer und Eltern, an weiterbildenden Schulen auch die Schüler ihre künftigen Leiter auswählen.
Eine Schule zu führen ist etwas anderes als ein Warenhaus oder eine Kfz-Werkstatt zu managen:
" Ich glaube, dass viele Schulleiter, die sich auf eine Schulleiterstelle bewerben, einen Traum von Schule haben, gehen sie natürlich auch gerne umsetzen wollen. Bei mir ist es zum Beispiel, die habe ich auch immer noch im Kopf, und ich sehe da auch ganz viel Potenzial, ganz konkret hier war uns einer Schule im musischen Bereich. "
" Also, man muss auf alle Fälle eine gute Lehrerin sein, denn [...] man hat auf alle Fälle als Schulleiterin eine gewisse Vorbildfunktion im Unterricht in selber. Ich kann nicht Dinge von Kolleginnen erwarten, die Umsetzung der neuen Lehrpläne aber, wenn ich das selber nicht kann. "