Während Kohler die kaufmännischen Berufe im Auge hat, will Klinsmann den Fußball als Unterrichtsgegenstand an den Schulen stärker etablieren. Mit solchen Inhalten hätte auch ihm das Pauken wohl mehr Spaß gemacht. Das erste Profiangebot bekam er mit 15, Klinsmann machte noch die Mittlere Reife und absolvierte dann auf Drängen der Eltern eine Bäckerlehre. Eigentlich könne jedes Unterrichtsfach durch einen Bezug auf das Thema Fußball spannender gestaltet werden, meint Klinsmann: "Ob das Geografie ist, über die ich viel gelernt habe, weil ich durch verschiedene Länder gereist bin und dort gespielt habe. Oder ob es das Thema Sprache und Fußball ist. Ich habe im Prinzip durch den Fußball Sprachen gelernt."
Und natürlich kann man ein Interesse für Fußball auch im Internet vertiefen - und zugleich mehr über die neuen Medien lernen. Einige Schüler erhielten im Rahmen des Projekts die Gelegenheit, bei einem Bundesligaspiel dabei zu sein, um dann einen Spielbericht zu verfassen. Klinsmann denkt, dass der ein oder andere Schüler dann vielleicht den Journalistenberuf interessant findet: "Ihm würde bewusst, was man dazu alles braucht, welche Ausbildung. Das Schöne an solchen Projekten ist es, dass man eine Persönlichkeitsentwicklung durchmacht. Sie haben mit Leuten zu tun, mit denen sie sonst wahrscheinlich nie Kontakt haben würden. Sie sind aufgeregt, müssen sich überwinden, aber sie entwickeln sich in ihrer Person. Wenn man dann ein Projekt abschließt, wenn ein Schüler oder Student sich zurück orientiert und sagt: 'Mensch, ich hab wahnsinnig viel dazu gelernt', dann haben wir unseren Zweck erfüllt."