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Berufschance Europa

Wer im Ausland arbeiten will, kann das auch bei der europäischen Kommission tun. Stellen als Beamter oder Mitarbeiter auf Zeit in Straßburg, Brüssel oder Luxemburg lohnen sich auch finanziell. Doch der Weg nach Europa ist steinig.

    Für Nils Behrndt war nicht das Geld der Grund, in Brüssel zu arbeiten: "Das wichtigste war der Anreiz, im europäischen Umfeld zu arbeiten. Es ist einfach nett, wenn die Nordeuropäer mit den Südeuropäern zusammentreffen. Und Europa ist immer noch eine Baustelle. Es bewegt sich ungeheuer viel, viel mehr als im nationalen Recht, und da ist es spannend, dabei zu sein." Der 32-jährige Jurist gehörte bei den Auswahltestst der Europäischen Kommission zu den Siegern. Die Prüfungen sind schwer, aber man kann dafür trainieren. In Deutschland zum Beispiel beim Auswärtigen Amt in Berlin, bei der Konrad-Adenauer-Stiftung in Sankt Augustin bei Bonn oder in Brüssel hinter verschlossenen Türen. Zwei Sprachen sind das Mindeste beim sogenannten Concours, dem Wettbewerb um die Stellen bei der Europäischen Kommission. Unter den tausenden von Bewerbern aus allen 15 Mitgliedsstaaten der EU waren früher nur wenige Deutsche. Das könnte am Testverfahren liegen, das dem französischen Schulsystem ähnelt. Und deshalb bietet das Auswärtige Amt Trainingstage für Bewerber an. Wer im Rennen um die Stellen mitmachen will, muss sich allerdings sputen, meint Botschaftsrat Martin Schröter von der Deutschen Vertretung in Brüssel: "Wenn ab 2004 die Kommission einstellen wird, so wird das vor allem aus den neuen Beitrittsstaaten sein. So dass Bewerber aus den alten Mitgliedsstaaten und insbesondere aus Deutschland dann keine Chance mehr haben."

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