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Berufschancen in der Welt des Apfels

Die MacExpo 2006 in Köln findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Die Messe rund um den Apple Macintosh zieht von Jahr zu Jahr immer mehr Besucher und ist neben den "Apfel"-Rechnern selbst auch eine Vielzahl an Software- und Hardwarefirmen vertreten. Firmen, bei denen es auch Karrieremöglichkeiten für Mac-Fans und solche, die es werden wollen, gibt.

Von Thomas Elbern | 09.06.2006
    Nein, die MacExpo ist nicht die CeBIT. Sie ist noch klein und überschaubar und innerhalb von drei bis vier Stunden kann man sich ein Bild über den boomenden Markt um den Apple Macintosh machen. Dazu gehört sicher der iPod, der immer noch beliebteste MP3-Player, aber auch die schicken Laptops und die schön designten Rechner, die hier überall zu sehen sind.

    Während der Mac früher in erster Linie das Topwerkzeug für Grafik-Design und Musikschaffende war, scheint er sich mittlerweile immer mehr als eine neue zuverlässige Computerplattform für jedermann zu entwickeln. Und das belebt den Arbeitsmarkt ernorm. Was sollten Bewerber mitbringen? Dazu Apple Deutschland Pressesprecher Georg Albrecht:

    " Uns interessiert natürlich , was der Bewerber vorher gemacht hat, welche Kenntnisse und welche Qualifikationen hat er. Wie er die erworben hat, ist nicht starr festgelegt. Wir erleben das immer wieder, dass wir neue Mitarbeiter bekommen, die wirkliche Quereinsteiger sind. Wenn die Qualifikation und der menschliche Charakter gut zusammenpassen, dann stehen Mitarbeitern bei uns eigentlich alle Wege offen."

    Das Wort Quereinsteiger fällt häufig auf der MacExpo: Vom Softwareentwickler über den Vertriebsleiter bis hin zum Verkaufsstrategen, hier tummeln sich Enthusiasten aus allen möglichen Berufssparten und Studienwegen. Das Münchner Softwareunternehmen Equinux programmiert Software rund um den Mac und hat den Weg in den dominierenden amerikanischen Markt gefunden. Jan Eden von Equinux ist selbst Quereinsteiger:

    " Die Informatiker, Programmierer und Entwickler suchen wir händeringend, aber auch in anderen Bereichen wachsen wir stark und brauchen Leute aus ganz verschiedenen Bereichen. Ich selbst komme aus der Sprachwissenschaft, von daher ist es überhaupt kein Problem. Wichtig ist, das man sich mit der Mac-Plattform identifiziert und auch in dem Bereich vorankommen möchte."

    Auf der MacExpo präsentiert sich auch die Dresdner Firma Cyberport, die sich auf den Vertrieb von Computerprodukten und dem digitalen Lifestyle wie MP3-Playern und Kameras spezialisiert hat. Das Unternehmen gehört mittlerweile zu den Marktführern in ihrem Bereich. Sven Kaulfuß, Projektleiter für neue Medien über Einstellungsmöglichkeiten bei Cyberport:

    " Wenn man jetzt einen Job bekommen möchte, dann gibt s eigentlich zwei Möglichkeiten: Entweder man ist top qualifiziert im Sinne von, dass man auch Referenzen hat. Da ist es gar nicht so entscheidend, was man für eine Ausbildung hat, sondern welche Referenzen bringt man mit und wo hat man vorher gearbeitet. Das ist der eine Punkt. Den anderen Punkt kann man als "Generation Praktikum" beschreiben. Wir haben zum Beispiel verschiedene Praktikanten in verschiedenen Abteilungen, die als Praktikant angefangen haben und wenn sie sich in den sechs Monaten bewährt haben, bekommen sie von uns unter Umständen auch eine Übernahme. Das heißt, wir sind eine Firma, die nicht nur Praktikanten ausnutzt, wie man das von der Werbebranche kennt, sondern wir bieten denen auch die Möglichkeit zum Berufseinstieg."

    Und Sven Kaulfuß ist auch schon wieder das Beispiel eines Quereinsteigers.
    Der ehemalige Jurastudent fand in seiner jetzigen Firma die Herausforderung, die er gesucht hat, auch wenn das mit viel Engagement verbunden war :

    " Ich selbst bin eigentlich das klassische Beispiel für einen Quereinsteiger. Jemand der in einer Firma wie Cyberport noch nebenbei eine Ausbildung gemacht hat und später noch ein Studium gemacht hat und sich dadurch auch weiterqualifiziert hat. Das ist sehr wichtig, das man nicht auf dem Level stehen bleibt, sondern, obwohl es sehr nach Binsenweisheit klingt, man muss ständig dazulernen. In Theorie und Praxis zum Beispiel in dem an nebenbei noch ein Abendstudium macht. Habe ich auch getan, ist gar kein Problem."

    Doch bei allem Engagement sollte man Apples Politik des "Think different" verinnerlicht haben. Gefördert durch Kulturschaffende aller Art, die sich seit Jahren auf der Macplattform heimisch fühlen, ist eine entsprechende Generation herangewachsen, die in mittleren Unternehmen nun die Regie übernommen hat. Beispielsweise das Softwareunternehmen Mindjet aus der Nähe Frankfurts:
    Mit ihrer Applikation MindManager sollen Ideen und Informationen einfacher strukturiert und organisiert werden. Aus diesen Informationen können direkt Aktions- und Projektpläne erstellt werden. Auch Mindjet ist ein international wachsendes Unternehmen, das genau weiß, welche Mitarbeiter es brauchen kann:
    Dazu Carmen Teichmann :

    " Ich denke, sie müssen selbstbewusst sein, ein hohes Maß an Eigenverantwortung haben und im Prinzip nicht aus starren, verkrusteten Strukturen kommen. Bei uns kann sich jeder einbringen und Änderungen anbringen, wenn sie sinnvoll sind. Mehrsprachig ist immer gut, da wir international und europaweit tätig sind. Französisch und Englisch sollte von Vorteil sein. Ich denke einfach mal ein wenig querdenken."

    Dennoch, ob Querdenker oder nicht, was leisten denn eigentlich deutsche Hochschulen für das wachsende Macintoshmarktsegment.
    Georg Albrecht, Pressesprecher für Apple Deutschland kann sich jedenfalls nicht beklagen :

    "W wir sind von der Ausbildungssituation in Deutschland vom fachlichen Niveau sehr angetan. Der größte Teil unserer Mitarbeiter kommt von deutschen Hochschulen. Von da her sind wir eigentlich sehr zufrieden."