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Berufsqualifikation mangelhaft

Das Studium an einer Hochschule soll zu einem Beruf befähigen, sonst wäre das jahrelange Studium vergebens. Doch jetzt hat das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) in seinem jüngsten Hochschulranking gerade für die Vermittlung berufsqualifizierender Kompetenzen schlechte Noten vergeben. Studierende glauben, dass ihre Fachbereiche sie nur unzureichend oder mangelhaft auf das spätere Berufsleben vorbereiten. Schlusslicht bildet die Anglistik, die auf einer Notenskala von 1 bis 6 eine 3,8 erhält. Auch für die Erziehungswissenschaften, Geschichte, Jura und Politikwissenschaften sieht es nur um ein Zehntel besser aus. Relativ gute Noten erhalten die Wirtschaftswissenschaften mit 2,4 und die Wirtschaftsinformatik mit 2,5.

    Warum die Ausbildung an den Hochschulen die Studierenden nur so mangelhaft auf eine spätere Tätigkeit vorbereitet, dafür gibt es nach Auffassung von Gero Federkeil vom CHE vor allem einen Grund. Die Universitäten fühlten sich für die Berufsbefähigung gar nicht zuständig, so sein Urteil. Dass in anderen Ländern der Übergang von der Universität in den Beruf sehr wichtig genommen wird, zeigt der Vergleich mit den USA und Großbritannien. In so genannten 'Career Centern' beraten und vermitteln feste Mitarbeiter Absolventen. Für diesen Service stehen an deutschen Universitäten im Schnitt aber gerade mal 1,1 Stellen zur Verfügung. Im Durchschnitt ist an den Universitäten 45.000 Euro im Jahr für die 'Career Centers' vorgesehen. Rühmliche Ausnahme ist die Universität München, die immerhin 378.000 Euro pro Jahr investiert und auch die TU Dresden ist mit einer Ausstattung von sechs Stellen ganz vorne mit dabei.

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    Centrum für Hochschulentwicklung und die aktuelle Pressemitteilung über die unbefriedigende Vorbereitung von Studenten auf den Arbeitsmarkt