Beschlagnahmte Vermögenswerte versteigertMexikos Gangster finanzieren Olympia
Mexiko hat durch die Corona-Krise große wirtschaftliche Probleme. Auch der Sportetat ist leer. Präsident Andrés Manuel López Obrador versteigert deshalb beschlagnahmte Vermögenswerte und will das Geld in den Sport investieren.
Hören Sie unsere Beiträge in der Dlf Audiothek- Eine Auktion in Mexiko. Die Regierung will durch Versteigerungen von beschlagnahmten Vermögenswerten die Olympia-Vorbereitung finanzieren (imago images / ZUMA Press)
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Zu den Spielen nach Tokio finanziert über Ranches, Villen, Yachten, Flugzeuge und Schmuck: Mexiko sucht ganz neue Finanzierungswege im Spitzensport. Präsident Andrés Manuel López Obrador will dazu beschlagnahmte Vermögenswerte versteigern. Nach dem Domain-Entity-Gesetz können unrechtmäßig erworbene Güter beschlagnahmt und verkauft werden.
Aufgrund der Coronavirus-Pandemie befindet sich Mexiko nicht nur in einer ernsten gesundheitlichen Notlage mit mehr als 700.000 Infizierten und etwa 75.000 Toten. Auch wirtschaftlich sind die Probleme groß. Nach der Verschiebung der Sommerspiele in Tokio ist auch der Sportetat leer. Deshalb will Präsident Obrador jetzt auf eine bewährte Maßnahme zurückgreifen.
Herrenhaus finanziert Olympia-Vorbereitung
Für fünf Millionen Euro war das Herrenhaus des mexikanischen Geschäftsmannes chinesischer Herkunft, Zhenli Ye Gon, versteigert worden. Ihm wurden Verbindungen zum organisierten Verbrechen vorgeworfen. Mit dem Erlös der Auktion waren neben der Vorbereitung für Tokio 2020 auch die Prämien für die Panamerikanischen Spiele finanziert worden.
Der Vorschlag des Präsidenten kommt überraschend, denn derzeit klagen zahlreiche Sportfunktionäre über drohende Kürzungen des Sportbudgets für 2021. Auch der Fond für Hochleistungssport existiert seit kurzem nicht mehr. Diese Budgets werden laut López Obrador aber durch die Versteigerungen nicht profitieren.