Das ist Ladina Koeppel. Ihre Abschlussarbeit für die Beschreibwerkstatt, hat eine Jury ausgezeichnet.
Ladina Koeppel studiert im sechsten Semester Landschaftsarchitektur. Den Garten in der Nähe des Institut für Grünplanung und Gartenarchitektur so zu beschreiben, das hätte sie sich noch vor einem Semester, vor der Beschreibwerkstatt, nicht getraut. Schon gar nicht für eine benotete Entwurfsbeschreibung.
Ich denke, grundsätzlich, hätte ich vorher bei den meisten Beschreibungen eine unpersönlichere Art gewählt. Also hätte ich geschrieben : Es gibt da einen Park. Sieht man rechts diesen Baum und links diesen. Und jetzt, durch die Beschreibwerkstatt , hat man auch den Mut gefunden, das viel persönlicher zu machen. Das man also durch die Augen einer Frau beschreibt, einer Gruppe oder eines Ich-Erzählers.
Oder, dass man, wenn es ans Beschreiben geht, zunächst die Augen schließt und statt dessen riecht, hört oder einfach mal, unvoreingenommen, die unbequeme Parkbank im Rücken spürt. Die Professoren des Fachbereichs Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung attestieren den Studenten mangelnde Sinnlichkeit beim Schreiben.
Speziell jetzt bei den Landschaftsarchitekten hatte man das Manko festgestellt, dass man da sehr viel präsentieren muss und es wird im Studium gelernt, aber nur in Form visueller Darstellung, CAD und so weiter. Aber verbal zu präsentieren, sowohl mündlich als auch schriftlich wird nicht gelehrt, ist aber wohl ziemlich wichtig.
Gyde Callesen hat die Beschreibwerkstatt geleitet. Sie ist Profi für Sinnesschulung. Beschreiben, sagt sie, heißt mit allen Sinnen wahrnehmen. Die Schriftstellerin und Dozentin für Kreatives Schreiben hat über den ‘Wandel der Naturwahrnehmung‘ promoviert, Germanistik und Biologie studiert. Ihre eigene Uni-Erfahrung war wesentlich für die Inhalte der Beschreibwerkstatt.
Mir geht es am Anfang wirklich darum, sich frei zu schreiben. Also ich glaube, das ist ein ganz großes Problem an der Universität, wo das ja doch eher alles intellektuell läuft, diesen emotionalen Zugang zum Schreiben wieder zu finden. Und eine Atmosphäre zu schaffen, wo man sich ausprobieren kann und wo man Raum hat zu experimentieren.
Die erste Übung, die wir machen mussten, war das Beschreiben einer kleinen Holzfigur, also es war ein Uhu und in dem Uhu drin war ein kleiner Uhu. Das ganze war aus Sandelholz, eine von diesen indischen Schnitzarbeiten. Das war schon ziemlich schwierig. Und bei den meisten Beschreibungen der Teilnehmer hätte ich mir nicht richtig denken können, worum es sich bei diesem Ding eigentlich handelt.
Sandelsholzduft treffend in Worte fassen, das war schon echtes Neuland für die elf Schreibschülerinnen. Und ein Sandelholz-Uhu ist nichts gegen einen Landschaftsgarten. Entsprechend gründlich war zunächst die Vorbereitung auf das eigentliche Ziel : Die präzise, prägnante Beschreibung der Natur.
Relativ schnell stellte sich heraus, wie viel Ansätze es gibt. Die einen haben fast einen Lexikonbeitrag geschrieben, die anderen haben eine Geschichte drum herum geschrieben. Und daran haben wir die Fragestellung entwickelt, wie baue ich eine Beschreibung auf, welche Worte benutze ich überhaupt, wie ist das mit sprachlichen Bildern, Metaphern und so weiter.
Trotzdem, eine Zeit lang tauchten sie noch auf, die Klischees vom Weg, der sich ‘schlängelt‘, vom Wasserlauf, der ‘blau strahlt‘ oder vom Brunnen, der kitschig ‘golden im Abendlicht glänzt‘.
Landschaftsarchitekten übrigens, gehen beim Schreibtraining viel unbefangener als Germanisten vor. Sie sind, sagt Gyde Callesen, weniger vorbelastet durch Klassiker und literarische Vorbilder.
Ladina Koeppel studiert im sechsten Semester Landschaftsarchitektur. Den Garten in der Nähe des Institut für Grünplanung und Gartenarchitektur so zu beschreiben, das hätte sie sich noch vor einem Semester, vor der Beschreibwerkstatt, nicht getraut. Schon gar nicht für eine benotete Entwurfsbeschreibung.
Ich denke, grundsätzlich, hätte ich vorher bei den meisten Beschreibungen eine unpersönlichere Art gewählt. Also hätte ich geschrieben : Es gibt da einen Park. Sieht man rechts diesen Baum und links diesen. Und jetzt, durch die Beschreibwerkstatt , hat man auch den Mut gefunden, das viel persönlicher zu machen. Das man also durch die Augen einer Frau beschreibt, einer Gruppe oder eines Ich-Erzählers.
Oder, dass man, wenn es ans Beschreiben geht, zunächst die Augen schließt und statt dessen riecht, hört oder einfach mal, unvoreingenommen, die unbequeme Parkbank im Rücken spürt. Die Professoren des Fachbereichs Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung attestieren den Studenten mangelnde Sinnlichkeit beim Schreiben.
Speziell jetzt bei den Landschaftsarchitekten hatte man das Manko festgestellt, dass man da sehr viel präsentieren muss und es wird im Studium gelernt, aber nur in Form visueller Darstellung, CAD und so weiter. Aber verbal zu präsentieren, sowohl mündlich als auch schriftlich wird nicht gelehrt, ist aber wohl ziemlich wichtig.
Gyde Callesen hat die Beschreibwerkstatt geleitet. Sie ist Profi für Sinnesschulung. Beschreiben, sagt sie, heißt mit allen Sinnen wahrnehmen. Die Schriftstellerin und Dozentin für Kreatives Schreiben hat über den ‘Wandel der Naturwahrnehmung‘ promoviert, Germanistik und Biologie studiert. Ihre eigene Uni-Erfahrung war wesentlich für die Inhalte der Beschreibwerkstatt.
Mir geht es am Anfang wirklich darum, sich frei zu schreiben. Also ich glaube, das ist ein ganz großes Problem an der Universität, wo das ja doch eher alles intellektuell läuft, diesen emotionalen Zugang zum Schreiben wieder zu finden. Und eine Atmosphäre zu schaffen, wo man sich ausprobieren kann und wo man Raum hat zu experimentieren.
Die erste Übung, die wir machen mussten, war das Beschreiben einer kleinen Holzfigur, also es war ein Uhu und in dem Uhu drin war ein kleiner Uhu. Das ganze war aus Sandelholz, eine von diesen indischen Schnitzarbeiten. Das war schon ziemlich schwierig. Und bei den meisten Beschreibungen der Teilnehmer hätte ich mir nicht richtig denken können, worum es sich bei diesem Ding eigentlich handelt.
Sandelsholzduft treffend in Worte fassen, das war schon echtes Neuland für die elf Schreibschülerinnen. Und ein Sandelholz-Uhu ist nichts gegen einen Landschaftsgarten. Entsprechend gründlich war zunächst die Vorbereitung auf das eigentliche Ziel : Die präzise, prägnante Beschreibung der Natur.
Relativ schnell stellte sich heraus, wie viel Ansätze es gibt. Die einen haben fast einen Lexikonbeitrag geschrieben, die anderen haben eine Geschichte drum herum geschrieben. Und daran haben wir die Fragestellung entwickelt, wie baue ich eine Beschreibung auf, welche Worte benutze ich überhaupt, wie ist das mit sprachlichen Bildern, Metaphern und so weiter.
Trotzdem, eine Zeit lang tauchten sie noch auf, die Klischees vom Weg, der sich ‘schlängelt‘, vom Wasserlauf, der ‘blau strahlt‘ oder vom Brunnen, der kitschig ‘golden im Abendlicht glänzt‘.
Landschaftsarchitekten übrigens, gehen beim Schreibtraining viel unbefangener als Germanisten vor. Sie sind, sagt Gyde Callesen, weniger vorbelastet durch Klassiker und literarische Vorbilder.