Christine Futterer arbeitet in den mobilen Pflege, und ist viel unterwegs. Anfang Januar verunglückte sie mit dem Auto:
" Ich war gerade auf dem Weg von einer Patientin zu einer anderen. Dann kam ich plötzlich zu weit nach rechts, bin von Fahrbahn abgekommen, das Auto überschlug sich, und ich landete in einer Obstplantage. "
Beim Aufprall schlug die junge Frau mit dem Kopf aufs Lenkrad: Knochen der rechten Gesichtshälfte wurden dabei zertrümmert, der Sehnerv war eingeklemmt- ohne sofortige Notoperation wäre ihr rechtes Auge erblindet. Die Knochenteile konnten die Ärzte zusammenflicken, doch der Augenboden, eine papierdünne Knochenplatte, auf dem das Auge aufliegt, musste rekonstruiert werden.
" Der klassische Weg ist dass man bei diesen Augenbodenbrüchen Folien nimmt und diese Brüche damit auskleidet, andererseits kann man auch vom Schädeldach Knochen nehmen, und dort als Ersatz für den Augenboden nehmen. Die erste Methode geht nur bei kleinen Brüchen, und die zweite Methode ist für den Patienten eine große zusätzliche Operation. "
Prof. Rainer Schmelzeisen und seine Mitarbeiter von der Kiefer- und Gesichtschirurgie am Freiburger Universitätsklinikum haben ein neues Verfahren entwickelt, das Patienten größere Eingriffe und Nachoperationen erspart. Mithilfe einer speziellen Software werden Bilder von der gesunden Gesichtshälfte auf die kranke Seite gespiegelt. Dabei erstellt der Chirurg zunächst mit dem Computertomogramm (CT) dreidimensionale Röntgenbilder von den Augenhöhlen:
" Während der Operation können Sie sich diese Daten abrufen, und können dann mit der Infrarotkamera über bestimmte Markierungspunkte die Werte von der gesunden Seite auf die erkrankte Seite im Bild übertrage, und solange eine Wiederherstellung machen, oder Knochen verpflanzen oder das vorgeformte Ersatzteil einbringen, bis es genau der gesunden gespiegelten Seite entspricht. "
Längst ist die computergestützte Chirurgie auch im Gesichtsbereich etabliert, doch bislang war es kaum möglich, die anatomischen Gegebenheiten exakt nachzubilden. Mit dem neuen Verfahren können Prof. Schmelzeisen und sein Team die knöchernen Strukturen des Augenbodens präzise symmetrisch wiederherstellen. Der Vorteil für den Patienten: Komplikationen - wie Fehlstellungen des Auges oder Funktionseinbußen – sind nahezu ausgeschlossen. Der Chirurg kann das Titangitter-Implantat problemlos einsetzten, ohne später nachbessern zu müssen. Assistenzarzt Dr. Marc Metzger:
" Wenn man diese Gitter nicht optimal einpasst, kann man sich vorstellen, dass der Augapfel nicht mehr in der Position ist, wie er sein sollte. Und Abweichungen von 1 bis 2mm können zu Doppelbilder führen. Mit dem neuen Verfahren, indem man hergeht und den virtuellen Datensatz nimmt, ist es möglich, dass man, über ein spezielle Maschine, die computergesteuert ist mit einem Roboter, diese Titangitter vorformt, präformiert. "
Erstmals ist es möglich, Implantate individuell zu planen und anzupassen,
mit einer Genauigkeit, die weniger als einen Millimeter von der optimalen Position abweicht. Da bei Gesichtsverletzungen in 40 Prozent der Fälle die Knochen unterhalb des Auges betroffen sind, können z.B. Inlineskater, Reiter und Radfahrer jetzt hoffen:
" Die meisten Patienten, die zu uns kommen, sind Radfahrer, die aufs Gesicht stürzen. Hier sind häufig Augenhöhlenwände betroffen, natürlich leider auch bei Gesichtstumoren. Auch hier können wir über diese Titanimplantate, die über den Computer eingesetzt werden, sehr genaue Ergebnisse erzielen. Eine weitere Gruppe sind Patienten mit Zahnimplantaten, wo wir eine viel höhere Genauigkeit und Sicherheit erzielen können. "
Ca. 30 Patienten haben mit dem neuen computergesteuerten Verfahren in der Gesichtschirurgie des Freiburger Uniklinikums einen künstlichen Augenboden eingesetzt bekommen. Eine davon ist die 24-jährige Christine Futterer. Ihre Gesichtszüge sind gleichmäßig, eben. Keine Spur davon, , dass ihre rechte Gesichtshälfte vor 4 Monaten praktisch zerstört war, gibt es nicht:
" Das erste Mal, wo ich in den Spiegel geschaut habe, war total schlimm! Aber jetzt sind die Schwellungen weg, und eigentlich bin ich wieder wie vorm Unfall...die "Alte". "
" Ich war gerade auf dem Weg von einer Patientin zu einer anderen. Dann kam ich plötzlich zu weit nach rechts, bin von Fahrbahn abgekommen, das Auto überschlug sich, und ich landete in einer Obstplantage. "
Beim Aufprall schlug die junge Frau mit dem Kopf aufs Lenkrad: Knochen der rechten Gesichtshälfte wurden dabei zertrümmert, der Sehnerv war eingeklemmt- ohne sofortige Notoperation wäre ihr rechtes Auge erblindet. Die Knochenteile konnten die Ärzte zusammenflicken, doch der Augenboden, eine papierdünne Knochenplatte, auf dem das Auge aufliegt, musste rekonstruiert werden.
" Der klassische Weg ist dass man bei diesen Augenbodenbrüchen Folien nimmt und diese Brüche damit auskleidet, andererseits kann man auch vom Schädeldach Knochen nehmen, und dort als Ersatz für den Augenboden nehmen. Die erste Methode geht nur bei kleinen Brüchen, und die zweite Methode ist für den Patienten eine große zusätzliche Operation. "
Prof. Rainer Schmelzeisen und seine Mitarbeiter von der Kiefer- und Gesichtschirurgie am Freiburger Universitätsklinikum haben ein neues Verfahren entwickelt, das Patienten größere Eingriffe und Nachoperationen erspart. Mithilfe einer speziellen Software werden Bilder von der gesunden Gesichtshälfte auf die kranke Seite gespiegelt. Dabei erstellt der Chirurg zunächst mit dem Computertomogramm (CT) dreidimensionale Röntgenbilder von den Augenhöhlen:
" Während der Operation können Sie sich diese Daten abrufen, und können dann mit der Infrarotkamera über bestimmte Markierungspunkte die Werte von der gesunden Seite auf die erkrankte Seite im Bild übertrage, und solange eine Wiederherstellung machen, oder Knochen verpflanzen oder das vorgeformte Ersatzteil einbringen, bis es genau der gesunden gespiegelten Seite entspricht. "
Längst ist die computergestützte Chirurgie auch im Gesichtsbereich etabliert, doch bislang war es kaum möglich, die anatomischen Gegebenheiten exakt nachzubilden. Mit dem neuen Verfahren können Prof. Schmelzeisen und sein Team die knöchernen Strukturen des Augenbodens präzise symmetrisch wiederherstellen. Der Vorteil für den Patienten: Komplikationen - wie Fehlstellungen des Auges oder Funktionseinbußen – sind nahezu ausgeschlossen. Der Chirurg kann das Titangitter-Implantat problemlos einsetzten, ohne später nachbessern zu müssen. Assistenzarzt Dr. Marc Metzger:
" Wenn man diese Gitter nicht optimal einpasst, kann man sich vorstellen, dass der Augapfel nicht mehr in der Position ist, wie er sein sollte. Und Abweichungen von 1 bis 2mm können zu Doppelbilder führen. Mit dem neuen Verfahren, indem man hergeht und den virtuellen Datensatz nimmt, ist es möglich, dass man, über ein spezielle Maschine, die computergesteuert ist mit einem Roboter, diese Titangitter vorformt, präformiert. "
Erstmals ist es möglich, Implantate individuell zu planen und anzupassen,
mit einer Genauigkeit, die weniger als einen Millimeter von der optimalen Position abweicht. Da bei Gesichtsverletzungen in 40 Prozent der Fälle die Knochen unterhalb des Auges betroffen sind, können z.B. Inlineskater, Reiter und Radfahrer jetzt hoffen:
" Die meisten Patienten, die zu uns kommen, sind Radfahrer, die aufs Gesicht stürzen. Hier sind häufig Augenhöhlenwände betroffen, natürlich leider auch bei Gesichtstumoren. Auch hier können wir über diese Titanimplantate, die über den Computer eingesetzt werden, sehr genaue Ergebnisse erzielen. Eine weitere Gruppe sind Patienten mit Zahnimplantaten, wo wir eine viel höhere Genauigkeit und Sicherheit erzielen können. "
Ca. 30 Patienten haben mit dem neuen computergesteuerten Verfahren in der Gesichtschirurgie des Freiburger Uniklinikums einen künstlichen Augenboden eingesetzt bekommen. Eine davon ist die 24-jährige Christine Futterer. Ihre Gesichtszüge sind gleichmäßig, eben. Keine Spur davon, , dass ihre rechte Gesichtshälfte vor 4 Monaten praktisch zerstört war, gibt es nicht:
" Das erste Mal, wo ich in den Spiegel geschaut habe, war total schlimm! Aber jetzt sind die Schwellungen weg, und eigentlich bin ich wieder wie vorm Unfall...die "Alte". "