Uni Mainz
Besserer Schutz vor Kindesmissbrauch: Experte verweist auf Mangel an Therapieplätzen für Täter oder potenzielle Täter

Zur Verhinderung sexualisierter Gewalt an Kindern mangelt es aus Sicht des Missbrauchsexperten Manfred Beutel an Therapieplätzen für Täter oder potenzielle Täter.

    Ein Papierstapel liegt auf einem Tisch. Im Hintergrund ist der Schatten eines Mannes zu sehen.
    "Wenn es gelingt, einen Beratungsprozess auch mit Tätern einzurichten, ist das im Grunde die beste Vorsorge." (Symbolbild) (picture alliance / dpa / Julian Stratenschulte)
    Diese hätten oft große Schwierigkeiten, Anlaufstellen zu finden, sagte der Leiter der Ambulanz für familiären Missbrauch der Unimedizin Mainz dem SWR. Man brauche therapeutische Hilfe für sie, um Übergriffe zu verhindern oder zu beenden. Wenn es gelinge, einen Beratungsprozess auch mit Tätern einzurichten, sei das im Grunde die beste Vorsorge, führte der Psychologe aus. Viele Psychotherapeuten hätten Bedenken, Täter zu behandeln, da sie in der Regel deren Opfer betreuten. Außerdem hätten sie Sorgen wegen potenziell justiziabler Fragen. Das ist jedoch laut Beutel gesetzlich geregelt.
    Seine Ambulanz richtet sich unter anderem an Menschen, die in der Vergangenheit bereits Sexualstraftaten begangen haben oder befürchten, in Zukunft welche begehen zu können.
    Diese Nachricht wurde am 17.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.