
Sie alle fanden an der italienischen Universität Messina statt. Früh morgens oder spät nachmittags sinkt die Erfolgsquote. Um 8 und 16 Uhr gibt es die schlechtesten Ergebnisse. Das Team geht davon aus, dass die innere Uhr eine Rolle spielt: Viele Studierende gehörten eher zum Typ "Nachteule" und erreichten ihre Hochleistungen erst am späten Vormittag.
Am späten Vormittag überschneiden sich die Biorhythmen von Prüfern und Prüflingen
Prüfer sind dagegen oft Frühaufsteher, die morgens besonders leistungsfähig sind. Das hat auch mit dem Alter der Menschen in der jeweiligen Situation zu tun. Die Forschenden sagen, wenn Prüfungen oder Auswahlgespräche am späten Vormittag stattfinden, überschneiden sich die Leistungshochs am ehesten. Allerdings seien weitere Untersuchungen nötig, um Faktoren wie Schlaf, Stress, Ernährung oder Tagesform noch mit zu berücksichtigen.
Effekte der Tageszeit wurden auch schon vor Gericht beobachtet: Eine Studie in Israel von 2011 zeigte, dass Bewährungsanträge am Anfang des Tages oder nach Pausen häufiger genehmigt wurden. Vermutet wurde eine Art "Entscheidungsmüdigkeit" im Laufe der Arbeitszeit. In solchen Fällen tendieren Menschen eher dazu, am Status quo festzuhalten - in diesem Fall also den Bewährungsantrag abzulehnen und den Straftäter in Haft zu belassen.
Diese Nachricht wurde am 24.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.