45 Meter hebt sich die vom Flutlicht angestrahlte Trägerrakete vom Typ Sojuz 5 in den abendlichen Himmel Kasachstans und wartet auf ihren Start am Mittwoch um 4.11 Uhr MEZ. Klappt alles nach Plan, dann werden Kommandant Sergei Zalyotin, sein Flugingenieur Yuri Lonchakov, beide Russland, sowie ihr belgischer ESA-Kollege Frank DeWinne am Donnerstag von der Kapsel in ihr vorübergehendes Domizil in 400 Kilometern Höhe wechseln. Sojus 5 wurde gestern erst in ihre senkrechte Startposition gebracht und noch liegt der Versorgungsarm dem Vehikel an. Am Dienstagabend werden noch einmal sämtliche Systeme auf ihre Funktion geprüft. Erst sechs Stunden vor dem Start erfolgt dann die Betankung – etwa Dienstagabend um 22 Uhr deutscher Zeit.
Allerdings dürften die Kosmonauten mit gemischten Gefühlen in das Cockpit steigen, war doch erst jüngst eine russische Rakete mit einem kostbaren ESA-Satelliten an Bord verunglückt. Dass es am russischen Kosmodrom durchaus rustikal zugehen kann, belegen zahlreiche Zeugen aus vergangenen Tagen, wie etwa zahlreiche technische Anlagen aus dem russischen Konkurrenzprogramm zum Apolloprojekt der US-Amerikaner, die wegzuräumen schlicht vergessen worden war. So ist auch die Startrampe, von der die Sojus 5 starten wird, bereits betagt, wenngleich sie technisch bestens gewartet und in einwandfreiem Zustand ist. Die Rampe, von der bereits der legendäre Kosmonaut Yuri Gagarin ins All aufbrach, wird morgen ihren bereits 415. Start erleben. Andererseits kann kein anderer Weltraumbahnhof auf eine auch nur annähernd erfolgreiche Bilanz und derart viele Starts verweisen wie Baikonur. Wenn auch die Mittel nicht mehr so üppig fließen wie zu Sowjetzeiten, so konzentrieren sich die russischen Weltraumexperten mit ihrer ganzen Erfahrung auf das heute technisch Notwendige.
Während dies der Moment der Techniker ist, verbrachten die Astronauten heute hingegen einen eher ruhigen Tag. Vor der abschließenden Pressekonferenz vollzogen Zalyotin, Lonchakov und DeWinne das Ritual, ihre Bereitschaft zum Flug vor der Startkommission zu bekunden. Getrennt wurden sie dabei durch eine Glasscheibe von Journalisten und Offiziellen, denn sie stehen bereits unter Quarantäne, um sich nicht im letzten Augenblick noch mit etwa einer Grippe zu infizieren. Der anstrengende Starttag beginnt für die Raumfahrer morgen um etwa zwei Uhr Ortszeit, bis sie schließlich um etwa acht Uhr Ortszeit von Baikonur aufbrechen werden. In den Tagesablauf eingefügt sind dabei weitere Traditionen, die ebenfalls noch aus den Tagen Yuri Gagarins stammen: Vor dem Start werden alle Kosmonauten einen Baum pflanzen, von denen bereits eine ganze Allee existiert, sowie einen letzten Blick auf jenes Museum werfen, in dem die imposante Geschichte der russischen Raumfahrt präsentiert wird. Ein kurioses Detail des Startrituals: Obwohl die Kosmonauten unter Quarantäne stehen, werden sie sich wie schon Gagarin mit einer Umarmung von den Raumfahrt-Offiziellen verabschieden, bevor es dann zur ISS geht.
[Quelle: Dirk Lorenzen]
Allerdings dürften die Kosmonauten mit gemischten Gefühlen in das Cockpit steigen, war doch erst jüngst eine russische Rakete mit einem kostbaren ESA-Satelliten an Bord verunglückt. Dass es am russischen Kosmodrom durchaus rustikal zugehen kann, belegen zahlreiche Zeugen aus vergangenen Tagen, wie etwa zahlreiche technische Anlagen aus dem russischen Konkurrenzprogramm zum Apolloprojekt der US-Amerikaner, die wegzuräumen schlicht vergessen worden war. So ist auch die Startrampe, von der die Sojus 5 starten wird, bereits betagt, wenngleich sie technisch bestens gewartet und in einwandfreiem Zustand ist. Die Rampe, von der bereits der legendäre Kosmonaut Yuri Gagarin ins All aufbrach, wird morgen ihren bereits 415. Start erleben. Andererseits kann kein anderer Weltraumbahnhof auf eine auch nur annähernd erfolgreiche Bilanz und derart viele Starts verweisen wie Baikonur. Wenn auch die Mittel nicht mehr so üppig fließen wie zu Sowjetzeiten, so konzentrieren sich die russischen Weltraumexperten mit ihrer ganzen Erfahrung auf das heute technisch Notwendige.
Während dies der Moment der Techniker ist, verbrachten die Astronauten heute hingegen einen eher ruhigen Tag. Vor der abschließenden Pressekonferenz vollzogen Zalyotin, Lonchakov und DeWinne das Ritual, ihre Bereitschaft zum Flug vor der Startkommission zu bekunden. Getrennt wurden sie dabei durch eine Glasscheibe von Journalisten und Offiziellen, denn sie stehen bereits unter Quarantäne, um sich nicht im letzten Augenblick noch mit etwa einer Grippe zu infizieren. Der anstrengende Starttag beginnt für die Raumfahrer morgen um etwa zwei Uhr Ortszeit, bis sie schließlich um etwa acht Uhr Ortszeit von Baikonur aufbrechen werden. In den Tagesablauf eingefügt sind dabei weitere Traditionen, die ebenfalls noch aus den Tagen Yuri Gagarins stammen: Vor dem Start werden alle Kosmonauten einen Baum pflanzen, von denen bereits eine ganze Allee existiert, sowie einen letzten Blick auf jenes Museum werfen, in dem die imposante Geschichte der russischen Raumfahrt präsentiert wird. Ein kurioses Detail des Startrituals: Obwohl die Kosmonauten unter Quarantäne stehen, werden sie sich wie schon Gagarin mit einer Umarmung von den Raumfahrt-Offiziellen verabschieden, bevor es dann zur ISS geht.
[Quelle: Dirk Lorenzen]