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Beteigeuze

In unserer Milchstraßenregion zählt Beteigeuze zu den größten Sternen. Im Sternbild Orion wandert er jetzt über den südlichen Nachthimmel. Er markiert eine Schulter des Himmelsjägers.

Von Damond Benningfield |
    Beteigeuze war nicht immer so hell. Und er hatte sehr wahrscheinlich auch nicht immer seine rötliche Färbung, die wir heute sehen. Vor wenigen Jahren wurde durch eine Studie bekannt: Vor nur 10 000 Jahren war Beteigeuze sehr wahrscheinlich noch ein blau-weißer Stern. Als der Mensch seine ersten Zivilisationen aufbaute, wurde er weiß, dann gelb und schließlich rot - so wie wir ihn heute kennen. Die Rotverfärbung wurde durch Veränderungen tief im Innern des Sterns verursacht.

    Für die meiste Zeit seines ca. 10 Millionen Jahre langen Lebens fusionierte Beteigeuze Wasserstoff in seinem Kern zu dem nächst schwereren Element Helium. Dieser Prozess läuft immer noch im Innern unserer Sonne ab. Doch hat Beteigeuze etwa die 15fache Masse der Sonne. Und das ist ein sehr wesentlicher Unterschied. Die Kerne sehr massereicher Sterne sind extrem heiß. Der Wasserstoff wird deshalb in rasantem Tempo verbraucht.

    Nachdem Beteigeuze den Wasserstoff im Kern verbraucht hatte, begann er, den in einer dünnen Hülle um den Kern vorhandenen Wasserstoff zu Helium zu fusionieren. Der Kern erhitzte sich weiter, die äußeren Schichten dehnten sich aus. Dadurch kühlte sich die Sternoberfläche ab und verursachte so nach und nach die rötliche Verfärbung.

    Heute verbrennt Beteigeuze wahrscheinlich schon Helium und bildet Kohlenstoff und Sauerstoff - ein Prozess, der nicht länger als einige hunderttausend Jahre anhalten wird. Danach wird der rote Orionstern sich als Supernova selbst zerstören.