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Atomkraftwerke
Betreiber verkündet endgültiges Aus für Isar 2

Das Atomkraftwerk Isar 2 kann nach seiner Abschaltung im April nicht wieder ans Netz gehen. Der Betreiber teilte mit, die Anlage werde endgültig heruntergefahren.

    In der Abenddämmerung Wasserdampf steigt aus dem Kühltum des Kernkraftwerks Isar 2.
    Das Atomkraftwerk Isar 2 nahe Landshut (Archivbild) (picture alliance / dpa / Armin Weigel)
    Der Chef des Unternehmens Preussen-Elektra, Knott, sagte dem Bayerischen Rundfunk, in dem bei Landshut gelegenen AKW beginne bald der "Rückbau pur". Bis zuletzt habe man auf ein gegenteiliges Signal aus der Politik gehofft. Doch nun sei das Thema Wiederinbetriebnahme "definitiv vom Tisch" - das sei technisch und organisatorisch nicht mehr möglich.
    Das Unternehmen erklärte, erst in den Jahren 2027 und 2028 könnten die Brennelemente abtransportiert werden. Diese befänden sich derzeit im Lagerbecken, und die Kühlung laufe. Daher müssten die Systeme zunächst betriebsbereit bleiben. Entlassungen seien nicht geplant; die Mitarbeiter würden weiter gebraucht.

    Scholz: "Kernkraft ist in Deutschland ein totes Pferd"

    Mitte April waren die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz gegangen. Neben Isar 2 in Bayern waren dies Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg und Emsland in Niedersachsen. Forderungen, den Atomausstieg rückgängig zu machen, hatte Bundeskanzler Scholz mehrfach zurückgewiesen.
    „Das Thema Kernkraft ist in Deutschland ein totes Pferd“, sagte der SPD-Politiker im September im Deutschlandfunk. Die Bundesregierung setze vielmehr auf den Ausbau der erneuerbaren Energien. Mit Windkraft, Solarenergie, Wasserkraft und Biomasse wolle man bis Ende des Jahrzehnts 80 Prozent des Strombedarfs decken.
    Diese Nachricht wurde am 27.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.