Rosenmontag
Betroffener sieht keinen Grund für Kritik an Karnevalswagen zu Missbrauch

In der Debatte über einen Kölner Rosenmontagswagen zu Missbrauch in der katholischen Kirche sieht ein Betroffenenvertreter keinen Grund für Kritik.

    Der Motivwagen zeigt einen Beichtstuhl auf dem in großen roten Lettern der Schriftzug "Jesus liebt dich" steht. Aus dem Beichtstuhl ragt ein Arm eines Geistlichen, der mit gekrümmtem Zeigefinger einen Messdiener zu sich locken will.
    Dieser Motivwagen beim Kölner Rosenmontagszug wird kritisiert. (Rolf Vennenbernd / dpa / Rolf Vennenbernd)
    Es sei "an Verachtung und demütigender Oberflächlichkeit kaum zu überbieten", wenn jetzt die Menschen lautstark aufbegehrten, die geschwiegen hätten, als der Umgang des Erzbistums Köln mit Betroffenen sexualisierter Gewalt öffentlich geworden sei, schreibt Karl Haucke in einem Gastbeitrag für die Montagsausgabe des "Kölner Stadt-Anzeigers". Haucke ist Vertreter der Betroffenen bei der Unabhängigen Bundesbeauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs. Haucke schreibt von einer "Schuldumkehr, mit der jetzt erneut von jenen Strukturen abgelenkt werden soll, die den Missbrauch ermöglichten und ermöglichen".
    Der umstrittene Motivwagen zeigt einen jungen Messdiener, der vor einem Beichtstuhl steht. Aus diesem reckt sich ein Arm eines Geistlichen, der ihn mit einem lockenden Finger hineinbittet. Auf dem Beichtstuhl steht der Satz: "Jesus liebt dich". Als das Motiv für den Wagen bekannt geworden war, entzündete sich daran Kritik von Politikern und Kirchenvertretern.
    Diese Nachricht wurde am 03.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.